Spätestens, seit am Sonntagmorgen die Quoten auf dem Tisch lagen, ist klar: "Das Supertalent", einst unangefochtener Marktführer in der Samstags-Primetime, steckt in einer tiefen Krise. In direkter Konkurrenz zum Staffel-Auftakt von "The Masked Singer" stellte die Show neue Negativ-Rekorde aus - mit gerade mal 6,1 Prozent Marktanteil sowie insgesamt nur 1,35 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern.

Die dürftigen Zahlen lassen erahnen, wie tief der Schock bei den RTL-Verantwortlichen gesessen haben muss. "Mit den letzten Quoten sind wir nicht zufrieden, für eine grundsätzliche Bewertung ist es aktuell aber noch zu früh", erklärte eine Sendersprecherin gegenüber DWDL.de. Doch zumindest offiziell will man in Köln die Hoffnung auf Besserung noch nicht aufgeben. "Wir haben 'Das Supertalent' neu aufgesetzt und damit bewusst mit jahrelangen Gewohnheiten gebrochen", heißt es weiter. Und: "Wir geben dem Format die Zeit, um eine neue Akzeptanz beim Publikum aufzubauen."

Das Problem: Allzu großen Einfluss können RTL und UFA Show & Factual auf den Dauerbrenner, der nach dem Willen des Privatsenders in dieser Saison erstmals ohne den langjährigen Jury-Chef Dieter Bohlen auskommen muss, nicht nehmen, schließlich sind sämtliche Casting-Folgen bereits im Kasten. 

Für diese Woche hat RTL jetzt allerdings angekündigt, die Sendezeit der Castingshow um eine halbe Stunde zu verlängern. "Take me Out" beginnt durch die "Supertalent"-Ausdehnung somit erst um 22:45 Uhr. Auch die Datingshow, deren Moderation jüngst Jan Köppen von Ralf Schmitz übernommen hat, markierte am vergangenen Wochenende mit nur 880.000 Zuschauerinnen und Zuschauern sowie 7,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe neue Tiefstwerte. Bitter ist die Entwicklung auch für UFA Show & Factual: Die Firma steht sowohl hinter "Take me out" als auch dem "Supertalent".

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