
Laut einem Bericht der FTD sei die Dogan-Gruppe im Bieterverfahren bereits in die nächste Runde aufgerückt. Es gebe jedoch ein Angebot, das über dem des türkischen Konzerns läge. "Spiegel Online" indes meldet, das türkische Gebot sei das bisher höchste. Die FTD bezieht sich bei dieser Information auf "das Umfeld Sabans", "Spiegel Online" auf "Insider".
Einen Zusammenhang zwischen dem Dogan-Einstieg Springers und Dogans Gebot für ProSiebenSat.1 sehen laut den Berichten weder das Umfeld des ProSiebenSat.1-Verkäufers Haim Sabans, wie auch Springers. Der Axel-Springer-Verlag und die türkische Dogan-Gruppe, die mit "Hürriyet" die auflagenstärkste türkische Zeitung herausgibt, kooperieren bereits seit vielen Jahren auf verschiedenen Ebenen.
Für die Bieter ist die Investition Teil einer internationalen Gesamtstrategie. So gibt es bei verschiedenen großen Medienhäusern Bestrebungen, die eigenen Aktivitäten im Ausland auszubauen. Während die Finanzinvestoren KKR und Permira offenbar mit einem Gebot für ProSiebenSat.1 den Aufbau einer Sendergruppe gemeinsam mit dem Konzern SBS voranbringen wollen, plane RTL hingegen laut Berichten den Einstieg beim britischen TV-Konzern ITV.
Ein Einstieg der Dogan-Gruppe bei ProSiebenSat.1 könnte unter der Maßgabe einer nicht unwesentlichen Beteiligung Springers an dem Konzern allerdings auch die Wettbewerbshüter auf den Plan rufen. Es bleibt fraglich, ob die Verkäufer dieses Risiko erneut eingehen wollen.