Claus Grewenig © MG RTL D Claus Grewenig
Über die künftige Ausrichtung und Struktur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland berät und debattiert derzeit die Politik. Nun hat sich der Verband Privater Medien, kurz VAUNET, mit Forderungen und Ideen zu Wort gemeldet. Die Länder würden nichts weniger "eine Reform des gesamten Mediensystems, das für beide Säulen von 'Trusted Media' gestärkt werden muss" debattierten, erklärt Claus Grewenig, Vorsitzender des Fachbereichs Fernsehen und Multimedia im VAUNET und Bereichsleiter Medienpolitik bei RTL Deutschland. Der VAUNET werde sich intensiv in die anstehende Debatte einbringen, versprach er und nannte bereits erste Schwerpunkte: Sie lägen in der "Aufrechterhaltung des Verbots von Non-EU-Lizenzware in Mediatheken sowie in der Abbildung des Kernauftrags auch zur Primetime", erklärte Grewenig.

Zu den Forderungen des Verbandes gehört auch eine Werbefreiheit des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, die natürlich alle privaten Anbieter stärken würde. Die ARD-Radiowellen sollen Werbung und Sponsoring auf eine tägliche Dauer von 60 Minuten begrenzen. Das Werbeverbot in Telemedien sollte, findet der Verband, fortbestehen.

"Auch für das Radio sind klare Begrenzungen zum Umfang des Angebots auf Ebene des Medienstaatsvertrags und der Ländergesetzgebungen die Voraussetzung dafür, dass es nicht zu einer weiteren unbegrenzten Online-Audio-Expansion kommt. Deshalb müssen ebenfalls die Deckelung von Angeboten und die Vermeidung einer weiteren Verspartung und Auslagerung von Auftragsinhalten essenzielle Bestandteile der Auftragsreform sein", sagt Marco Meier, Chef von FFH und VAUNET-Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste.

Das "aggressive Auftreten der ARD in der Vermarktung gerade im Audiobereich" zeige laut Meier "die Notwendigkeit für mehr Transparenz, und dass die vom VAUNET geforderten weitgehenden Beschränkungen in der Werbung von ARD und ZDF umgesetzt werden." Eine umfassende Stellungnahme zu Auftrag und Strukturoptimierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks will der Verband nun im Januar 2022 vorstellen.