Es ist ein klassisches Eigentor: Nachdem Verleger Dirk Ippen eine Recherche seines Investigativ-Teams übr den inzwischen geschassten "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt verhinderte, hat dieses nun das Weite gesucht. Schon am Donnerstag wurde bekannt, dass Katrin Langhans und Juliane Löffler zum "Spiegel" wechseln. Einen Tag später ist nun auch die Zukunft von Daniel Drepper und Marcus Engert offiziell geklärt.

Drepper, bislang Chefredakteur des "Ippen-Investigativ"-Teams, wechselt zum 1. April zur Recherchekooperation von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung". Er übernimmt dort die stellvertretende Leitung. Marcus Engert wiederum verstärkt das Investigativ-Ressort des NDR als Reporter und Redakteur zum 1. Juni. Derzeit ist er als Senior Reporter gleichzeitig stellvertretender Leiter von "Ippen Investigativ". 

"Ich schätze Daniel Drepper und Marcus Engert als herausragende investigative Journalisten", so NDR-Programmdirektorin Katja Marx. "Sie sind international bestens vernetzt und schaffen es, mit digitalen Formaten komplexe Themen verständlich und interessant aufzubereiten. Mit ihrer Erfahrung und Expertise zu hochrelevanten Themenfeldern bieten sie eine ideale Verstärkung für die Recherchekooperation und den NDR."

Daniel Drepper sagte, die Recherchekooperation habe in den vergangenen Jahren gezeigt, "dass sie reihenweise große Skandale enthüllen und Impact erzeugen kann. Das möchte ich in Zukunft unterstützen und gemeinsam mit den Kolleg*innen weiterentwickeln". Marcus Engert: "Der NDR ist ein Leuchtturm in der deutschen Medienlandschaft und steht für klare, saubere, mutige Recherche. Der NDR hat in den vergangenen Jahren konsequent auch in den investigativen Journalismus investiert und ich fühle mich geehrt, diesen Weg ab Sommer unterstützen zu dürfen."

Die Investigativ-Ressorts von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" arbeiten seit 2014 bei großen nationalen und internationalen Rechercheprojekten zusammen wie zum Beispiel den "Panama Papers", den "China Cables" oder der Abhöraffäre "Pegasus". Geleitet wird die Recherchekooperation derzeit von Georg Mascolo.

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