An drei der kommenden fünf Abende hätten Das Erste oder das ZDF ihre Primetime mit großflächigen Karnevalssendungen bespielt. Doch die russische Invasion in der Ukraine hat nicht nur manchen Jecken den Spaß am bunten Treiben verdorben. So wird das ZDF seine Sendung  "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht" am Freitagabend nicht im Hauptprogramm zeigen, sondern nur in der Mediathek zur Verfügung stellen. Die Sendung ist - anders als in den Jahren vor Corona - nicht live, sondern bereits am Mittwoch aufgezeichnet worden.

Eine Absage aus ähnlichem Grund hatte es 1991 schon einmal gegeben. Damals fiel die Sendung aufgrund des zweiten Golfkrieges aus. Das Ersatzprogramm am Freitagabend steht noch nicht fest. Ebenfalls aus dem Programm genommen hat das ZDF  die für den heutigen Donnerstagabend geplante Karnevals-Sendung "Kölle alaaf – Die Mädchensitzung". Anstelle der bereits im Januar aufgezeichneten Weiberfastnachtssendung, die nun ab 20:15 Uhr nur in der Mediathek bereit gestellt wird, wird das Zweite ohne Pause über die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine informieren.

Nach den 19-Uhr-"heute"-Nachrichten, die um etwa fünf Minuten verlängert werden, startet um 19:30 Uhr ein "ZDF spezial", das bis 21:45 Uhr dauert und gleich mehrere Formate beinhaltet. So wird in das "ZDF spezial" eine 45 Minuten lange Spezial-Sendung des Talks von "Maybrit Illner" integriert. Ebenfalls Teil des "ZDF spezial" wird ein "Was nun, Frau Baerbock?" sein (zu sehen ab etwa 19:40 Uhr), darin stellt sich die Bundesaußenministerin den Fragen von Peter Frey und Bettina Schausten. Das ZDF-"heute journal" ab 21:45 Uhr wird auf 45 Minuten verlängert, ab 22:30 Uhr ist eine 90-Minuten-Sendung von "Markus Lanz" zu sehen, ehe ab Mitternacht ein ebenfalls auf 45 Minuten ausgeweitetes "heute journal Update" den letzten Stand der Dinge übermittelt. Alle Programmänderungen fasst DWDL.de auch hier zusammen

Auch beim Ersten Deutschen Fernsehen wird die aktuelle Entwicklung in der Ukraine genau verfolgt. Erste Programmänderungen am Donnerstag gab es bereits. In Sachen Karneval sind die nächsten Übertragungen im Ersten erst für Montag geplant. Ab 14:10 Uhr wollte "Rosenmontag in Köln 2022" eigentlich aus dem Rhein-Energie-Stadion berichten, wohin der Rosenmontagszug in diesem Jahr Corona-bedingt verlegt werden sollte. Nun wurde der Rosenmontagszug angesichts der Ereignisse aber ohnehin komplett abgesagt. Ab 20.15 Uhr ist ein "Karneval in Köln 2022" vor verkleinertem Publikum geplant. Die Kölner Fernsehsitzung mit Guido Cantz und Joachim Wüst sowie Gästen wie Bernd Stelter oder Klaus Rupprecht wackelt aber ebenfalls. Es stehe noch nicht fest, ob Das Erste am ursprünglich geplanten Programm festhalten wird, teilte ein Sendersprecher auf DWDL.de-Anfrage mit.

Update 16:20 Uhr: Nachdem der WDR am Vormittag noch einen etwas seltsamen Mix aus Karnevals- und Kriegsberichterstattung gesendet hatte, hat man nun entschieden, dass alle weiteren geplanten Karnevalssendungen heute und in den kommenden Tagen ausfallen. Das betrifft unter anderem die "ausgefallenste Stunksitzung", die heute um 22 Uhr hätte laufen sollen. Der eigentlich im Kölner Stadion geplante Rosenmontagszug war ohnehin von den Veranstaltern bereits abgesagt worden.

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