Norbert Himmler © ZDF Norbert Himmler
Der neue Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens, Norbert Himmler, hat sich in einem Interview mit der dpa irritiert gezeigt, wie sich die ARD mit Blick auf den geplanten Ausbau des Nachrichtensenders tagesschau24 (wir berichteten) über den gemeinsam betriebenen Ereignis- und Dokumentationskanal Phoenix geäußert hat. Himmler sagte, der Auftrag von Phoenix dürfe "nicht einseitig eingeschränkt werden." Um Phoenix klar von Tagesschau24 abzugrenzen, hieß es seitens der ARD, dass Phoenix eher für im Voraus planbare Ereignisse wie etwa einen Parteitag zuständig sei. Tagesschau24 solle sich eher um akute Lagen kümmern.

Grundsätzlich, sagte Himmler, seien die Pläne rund um Tagesschau24 "eine Initiative der ARD". Mit der ARD wolle der neue ZDF-Intendant künftig noch enger zusammenarbeiten als bisher schon. Er sieht aber auch weiterhin klare Unterschiede. So definierte er das ZDF als nationalen Sender mit europäischer Ausrichtung. Die ARD sei eine Arbeitsgemeinschaft von neun regionalen Landesrundfunkanstalten.

Und während Himmler bestrebt ist, die Zusammenarbeit mit der ARD insbesondere im logistischen, technischen und verwaltungsorganisatorischen Bereich auszubauen, brauche man publizistisch und redaktionell eigenständige und voneinander unabhängige Marken – sowohl im TV als auch im Netz.

"Ich bin mir sehr bewusst, dass wir diese Akzeptanz in der Gesellschaft immer wieder neu beweisen müssen und dass wir gut vermitteln müssen, warum der öffentlich-rechtliche Rundfunk wichtig ist", erklärte Himmler anlässlich seines Amtsantritts als Intendant des ZDF. Er folgt auf Thomas Bellut, der zehn Jahre lang Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens war.