Dieter Gruschwitz ist tot. Wie das ZDF mitteilte, ist der langjährige Sportchef des öffentlich-rechtlichen Senders am Sonntag in der Nähe von Bad Tölz gestorben. Er wurde 68 Jahre alt. Gruschwitz arbeitete fast 40 Jahre lang im Sportjournalismus, davon 21 Jahre im ZDF und zwölf Jahre als Sportchef.

Peter Frey © ZDF/Laurence Chaperon Peter Frey
"Dieter Gruschwitz hat die Sportberichterstattung des ZDF viele Jahre mit Souveränität und Gelassenheit gesteuert", sagte ZDF-Chefredakteur Peter Frey. "Er stand innerhalb und außerhalb des Hauses für Verlässlichkeit und Fairness in einer Umbruchphase, in der sich der Sportrechtemarkt und die Wahrnehmung des Sports rasant verändert haben. Er war ein allseits geschätzter Kollege, ein feiner Mensch und für viele von uns ein Freund."

Gruschwitz war einst in der deutschen Judo-Nationalmannschaft aktiv und kam nach seinem Studium 1979 zum Sender Freies Berlin, wo er zunächst als Reporter und Redakteur der "Abendschau" tätig war. 1996 wechselte er schließlich zum ZDF nach Mainz und fungierte unter anderem als Teamchef bei der Fußball-WM 1998 in Frankreich und bei der Fußball-WM 2002 in Südkorea und Japan. Von 2005 bis 2017 leitete er die ZDF-Hauptredaktion Sport und war als ZDF-Teamchef bei den Olympischen Sommer- und Winterspielen sowie bei den Fußball-Welt- und Europameisterschaften im Einsatz.

Während seiner Zeit als ZDF-Sportchef erhielt Dieter Gruschwitz zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2006 den Deutschen Fernsehpreis für die beste WM-Berichterstattung mit Johannes B. Kerner, Jürgen Klopp und Urs Meier. Bis zuletzt war Gruschwitz dem Sport verbunden und interviewte für das ZDF noch vor wenigen Monaten den ehemaligen FC-Bayern-Boss Uli Hoeneß anlässlich dessen 70. Geburtstag.