Die Regierenden der Bundesländer befassen sich derzeit mit einer Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Doch zumindest nach Ansicht des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder von der CSU laufen die Gespräche nicht optimal, wie er nun gegenüber der Zeit sagte. "Es ist leider leichter, den Papst zu wählen, als den Rundfunkstaatsvertrag zu ändern." Die Bundesländer würden sich mit zu viel "Klein-Klein" beschäftigen.

Söders Ansicht nach sind es aber die großen Themen, die angegangen werden sollten. Wichtiger sei es, "wie wir zum Beispiel gegenüber den globalen Plattformen wie Netflix agieren wollen - und gleichzeitig unsere regionale Vielfalt erhalten." Von ARD und ZDF wünscht sich der CSU-Politiker derweil auch etwas Mut zur Selbstbeschränkung, bleibt dabei aber vage.

Er spricht etwa von Grenzen bei den Ausgaben für Sportrechte und findet: "Der Comedian ist bei einem Privatsender genauso gut aufgehoben." Entsprechend spricht er sich zwar in einem gewissen Umfang auch weiterhin für öffentlich-rechtliche Unterhaltung aus, schränkt jedoch ein: "Aber nicht alles".

Gerade um die Frage, wie viel Unterhaltung öffentlich-rechtliche Sender von den Gebühren der Menschen in Deutschland produzieren sollen, wird schon seit Monaten debattiert. Unter anderem Christian Frankenstein (Bavaria Film) hatte sich Ende 2021 für Unterhaltungsformate bei ARD und ZDF eingesetzt. Die Neufassung des Medienstaatsvertrags soll Anfang 2023 in Kraft treten.

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