Es war eine große Aufregung, als Springer 2012 ankündigte, eine "Bild"-Sonderausgabe - damals zum 60. Geburtstag der Zeitung - an alle deutschen Haushalte zu liefern, eine Widerspruchs-Aktion wurde initiiert, über 40 Millionen Exemplare damals trotzdem verteilt. Seither gibt es solche Sonder-Aktionen immer wieder, wenn auch in der Regel in kleinerem Umfang. Am heutigen Donnerstag war es nun mal wieder soweit.

In vielen größeren Städten fanden Menschen eine "Bild"-Sonderausgabe im Briefkasten, auf der in großen Buchstaben das Wort "WIR" gedruckt war. Damit meint "Bild" das "weltweite Wir-Gefühl aufrechter Demokraten", die angesichts des Krieges Russlands gegen die Ukraine zusammenstünden. Inhaltlich bietet die Ausgabe unter anderem ein Gespräch mit EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen.

Die Sonderausgabe erscheint in einer Gesamtauflage von drei Millionen Exemplaren. Rund eine Million davon liegt regulären "Bild"-Ausgaben in den einzelnen Regionen bei, über zwei Millionen Exemplare werden in den Stadtgebieten in Metropolregionen aber zusätzlich kostenfrei an Haushalte verteilt.

"Bild"-Chefredakteur Johannes Boie schreibt in der Sonderausgabe: "Das WIR-Gefühl bedeutet, zu wissen: ich gehöre dazu. Auf dem Marktplatz, im Freibad, am Strand, im Wahllokal, in der Kneipe, bei der Arbeit. Wir sind nicht alle befreundet. Wir sind nicht immer einer Meinung. Wir kennen uns noch nicht mal alle gegenseitig. Aber wir gehören zusammen. Wir, das sind alle, die an dieselben Werte glauben: Demokratie! Freiheit! Gerechtigkeit! Wir, das ist das beste Gefühl, das es gibt." "Bild"-Managing-Director Andreas Conradt sieht eine "Ausgabe, die allen gut tut" und ein "starkes Zeichen für ein verbindendes Wir-Gefühl".