Der Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen (VTFF) hat jüngst erstmals ein "Frühjahrsbarometer" unter seinen Mitgliedern erhoben – aus diesem geht nun hervor, dass die Branche mit sehr gedämpften Erwartungen auf das zweite Halbjahr 2022 blickt. 50 Prozent der Befragten glauben an allenfalls leicht oder mäßig steigende Umsätze. Sogar 43 Prozent glauben an sinkende. Als Grund hierfür wurden unter anderem die stark gestiegenen Energiekosten genannt. Auch die Corona-Pandemie wurde zahlreich als Wachstumshemmnis genannt (von 42%). Noch mehr Probleme macht der Fachkräftemangel, den sogar 57 Prozent als Bremsklotz für eine prosperierende Entwicklung sehen.

Zu schaffen macht den Unternehmen weiterhin, dass teilweise kurzfristig storniert wird. Fast die Hälfte (46,2 Prozent) der an der Umfrage Teilnehmenden sehen in dieser Praxis eine Gefährdung ihrer Umsatzrendite.

"Das VTFF-Frühjahrsbarometer spiegelt die Problemfelder der technisch-kreativen Dienstleister klar wider. Sie sind seit langem die Schwerpunkte unserer Verbandsarbeit", resümiert Achim Rohnke, Geschäftsführer des VTFF. Die Probleme seien jedoch erkannt worden und eine Bereitschaft für Investitionen sei vorhanden. „Sehr erfreulich ist die Bereitschaft, trotz aller wirtschaftlichen Probleme, Green Shooting umzusetzen."

Rund zwei Drittel der Befragten wollen mit hoher Wahrscheinlichkeit in Maßnahmen für das sogenannte "Green Shooting" investieren, etwas mehr als 60 Prozent haben sich zudem für die vom VTFF seit langem geforderte grundlegende Reform der Filmförderung bzw. ihre Umwandlung in ein steuerbasiertes Anreizsystem ausgesprochen. Außerdem haben 57,7 Prozent bereits ihre Cybersecurity verbessert, um Datenklau zu verhindern, 23,1 Prozent planen dies.

Abgefragt wurde auch, was sich die Mitglieder des Verbandes von der Politik erhoffen: Nämlich ein Vorantreiben der Energiewende und den Umbau der Filmförderung. Rohnke: "Unsere Mitglieder haben die klare Erwartung an die Politik, dass die Filmförderung reformiert und die Energiewende umgesetzt wird. Diese Transformation kann in der Film- und Fernsehbranche aber nur gelingen, wenn die Politik entsprechende Bedingungen schafft und bereit ist, die Dienstleister durch unbürokratische Förderprogramme zu unterstützen."