Mit Marktanteilen von im Schnitt 0,1 Prozent beim Gesamtpublikum und 0,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen stand der TV-Sender von Bild im Mai sicherlich noch nicht dort, wo man sich das langfristig vorstellt, doch dass es in der Spitze schon auf bis zu 3,1 Prozent nach oben ging und der Live-Block zwischen 9 und 14 Uhr auch schon komplett jenseits der 1-Prozent-Marke in der Zielgruppe lag, zeigt zumindest, dass hier noch Potential ist.

Das will man wie zuletzt schon umgesetzt durch einen dauerhaften Ausbau der Live-Strecke auf mehr als 13 Stunden besser heben. "Bild Live" ist also zwischen 7 und 20:15 Uhr auf Sendung, die beiden letzten Stunden zwischen 18 und 20:15 Uhr werden dabei vom News-Magazin "Bild am Abend" gefüllt. Eine Morningshow ist während der Fußball-WM in Katar im Winter geplant: Dann sollen Lothar Matthäus, Marcel Reif und Bild-Sportchef Matthias Brügelmann die aktuellen Entwicklungen bei der WM analysieren. Im Herbst wird Bild TV zudem den "Green Donnerstag" einführen, dann steht an diesem Tag immer das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Ziel seien Tipps, wie jeder einen persönlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten kann.

Geplant ist außerdem der "Bild Live Trading Cup". In mehreren Live-Shows treten die besten Trader Deutschlands gegeneinander an und kämpfen um das erfolgreichste Aktiendepot. Online kann man die Entwicklung der Depots live verfolgen, mehr Details zum Sendetermin gibt's im Herbst. Mit Céline Behringer  plant man das neue Promi-News-Format "VIP VIP Hurra".

Der weiterhin deutlich erfolgreichere Nachrichtensender aus dem Hause Springer heißt aber auch weiterhin Welt, das während Corona seinen Live-Anteil ja schon massiv ausgebaut hat - und mit Ukraine-Krieg, Energie-Krise, Inflation und der nächsten Corona-Welle ja auch weiterhin gut daran tut. 45 Prozent des Programms werden inzwischen mit der Live-Strecke bestritten, die von Januar bis April dieses Jahres starke 1,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen erzielte - ein Zuwachs um 133 Prozent im Vergleich zum Jahr vor der Pandemie, wie Geschäftsführer Frank Hoffmann stolz verkünden konnte.

Etwas mehr als die Hälfte des Programms machen aber weiterhin die Dokus aus - bei Welt vor allem nachts sowie obendrein natürlich beim Doku-Ableger, der auch weiterhin den alten Namen N24 Doku behält. Als Highlights im Doku-Bereich stellte Hoffmann unter anderem die Doku "The Solar System", das einen "visuell einzigartigen Trip" durch die Geschichte des Sonnensystems bieten soll. Antonia Aust hat die 100-minütige Doku "Earthrise - Mission Klima" produziert, die die Problematik des Klimawandels vom All aus betrachtet, von wo aus die Veränderungen auf der Erde gut sichtbar sind. Außerdem geht's mit "Das Reich der Wikinger - Ivars Dynastie" in die Vergangenheit, ebenso mit "Cracking the Code", in der es um Codierungen aus unterschiedlichsten Zeitaltern und Epochen geht. Neue Staffeln warten von "Lost Places", "Spacetime" und "Strangest Things" mit Mark Benecke".

Neben den beiden Nachrichtensendern gehören zum Visoon-Portfolio aber natürlich auch die Paramount-Kanäle. Comedy Central feiert in der kommenden Saison die Jubiläumssaison von "South Park" und zeigt die 25. Staffel, setzt die Eigenproduktion "Standup 3000" fort und verschafft "Pastewka" der achten Staffel von "Pastewka" - also der ersten, die nicht mehr in Sat.1, sondern bei Prime Video lief, doch noch einen Platz im Free-TV. Apropos frei empfangbare Shows von kostenpflichtigen Streamern: Das Paramount-Streaming-Angebot Pluto TV bietet aktuell "Tote Mädchen lügen nicht" und "The Good Fight" kostenfrei an. Der Kindersender Nick hat als Highlight den "SpongeBob"-Ableger "Die Patrick Star Show" im Programm und das nur noch mit marginalen Marktanteilen operierende MTV erhofft sich einen Aufmerksamkeitsschub, weil die "MTV EMAs" nach zehn Jahren erstmals wieder in Deutschland verliehen werden.