Die Mitgliederversammlung des VDD (Verband Deutscher Drehbuchautoren) hat am vergangenen Dienstag einstimmig Verhandlungen über eine Fusion mit dem Verein Kontrakt 18 beschlossen. Dessen Mitglieder hatten diesem Schritt bereits im Mai zugestimmt. Ziel der Zusammenführung ist es, dann eine noch schlagkräftigere Vertretung der Drehbuchautorinnen und -autoren in Deutschland zu bilden und "die Zukunft des Drehbuchschreibenbs gemeinsam zu gestalten", wie es heißt.

Regine Bielefeldt vom VDD sagt: "Vereint für die Sache der Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren: Zusammen sind wir stärker! In Zeiten des Umbruchs ist Solidarität der einzige Weg, die Position der Drehbuchautorinnen- und autoren erfolgreich zu vertreten und das Beste aus VDD & K18 für die gemeinsame Sache zu nutzen."

Volker A. Zahn von Kontrakt 18: "Mit Kontrakt 18 haben wir die Branche in den letzten vier Jahren aufgemischt und das Ansehen und die vertraglichen Bedingungen von Drehbuchautor*innen in Deutschland maßgeblich verbessert. Jetzt geht es um die nächste Zündstufe: Mit der geballten und solidarischen Power der Kreativen aus K18 und VDD die Stimme der Drehbuchautor*innen hierzulande unüberhörbar zu machen!"

Zusammengenommen vertreten VDD und Kontrakt 18 über 700 Autorinnen und Autoren. Der VDD-Vorläufer AGD existiert seit 1986, 1991 erfolgte die Umbenennung in VDD. Der VDD verhandelt unter anderem gemeinsame Vergütungsregeln mit den Sendern und Produktionsfirmen, bietet Rechtsberatung und setzt sich für verbesserte Rahmenbedingungen und mehr Einfluss der Autorinnen und Autoren ein.

"Kontrakt 18" hatte sich im Jahr 2018 gegründet und ging aus der großen Aufregung über die damalige Nominierungs- und Einladungspraxis des Deutschen Fernsehpreises hervor, das ein Schlaglicht auf die geringere Wertschätzung von Drehbuchautorinnen und -autoren etwa im Vergleich zum angelsächschischen Raum warf. Im Sommer 2018 unterzeichneten initial fast 100 Drehbuchautorinnen und -autoren eine Selbstverpflichtungserklärung, die bestimmte Vertrags- und Verhandlungsstandards für Serien und Filme sicherstellen und ihre Rolle stärken sollte. Dabei ging es nicht um finanzielle Punkte, sondern eine Stärkung der Rolle der Autorinnen und Autoren etwa im Zusammenspiel mit der Regie. Inzwischen listet Kontrakt 18 fast 200 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner auf seiner Website auf.

Vom Bundesverband Regie kam unterdessen eine Gratulation zur geplanten Fusion: "Wir gratulieren unseren schreibenden KollegInnen von VDD und Kontrakt 18 ausdrücklich für ihren Zusammenschluss. Wir sehen darin ein positives Signal und die Möglichkeit, die Seite der Kreativen insgesamt zu stärken. Dies in einer Zeit, in der wir alle vor sehr großen Herausforderungen stehen werden. Wir freuen uns sowohl auf Zusammenarbeit wie auf produktive und kreative Diskussionen auf Augenhöhe in unseren jeweiligen Arbeitsfeldern. Packen wir es an."

Mehr zum Thema