Die Liste derer, die beim NDR SH (vorerst) nicht mehr auf ihrem bisherigen Posten arbeiten, wird länger: Nachdem Landesfunkhausdirektor Volker Thormählen am Mittwoch noch bestätigt hatte, dass er Norbert Lorentzen und Julia Stein auf deren Wunsch von ihren jeweiligen Aufgaben entbunden hat, ist er selbst auch auf Abstand gegangen. Der NDR teilt mit, dass Thormählen bei Joachim Knuth, Intendant des NDR, am Mittwochabend um vier Wochen unbezahlten Urlaub gebeten habe. Die Bitte sei, so beschreibt es Knuth, zum einen erfolgt, "um Abstand zu gewinnen", aber offenbar auch "um im Sinne des NDR sicherzustellen, dass der Aufklärungsprozess von Personen verantwortet werden kann, die nicht persönlich betroffen sind."

Zu der Überzeugung, dass das ein guter Schritt ist, sei Thormählen am Mittwochnachmittag nach einer Redaktionskonferenz gekommen. "Der Intendant hat meinem Wunsch entsprochen. Mit diesem Schritt möchte ich dazu beitragen, dass unter größtmöglicher Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen sowie mit externer Hilfe und Unterstützung der von mir initiierte Prozess beginnen kann, ohne dass der Eindruck entsteht, ich könnte darauf Einfluss nehmen," erklärt der sich nun im Urlaub befindende Landesfunkhausdirektor.

Die Rolle der Direktorin soll während der Abwesenheit von Volker Thormählen durch seine Stellvertreterin Bettina Freitag ausgefüllt werden. Dazu Knuth: "Ihr wird ein Team zur Seite gestellt, das gemeinsam mit ihr und den Kolleginnen und Kollegen vor Ort zielführende Prozesse und Strukturen etablieren wird, welche einen mutigen, unabhängigen Journalismus garantieren." 

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