Foto: ZZOLDie zweite Erwähnung folgt im hinteren Teil des Heftes: Hier werden sage und schreibe drei MP3-Player getestet und verglichen. Apples iPod Nabi muss sich den Testsieg mit einem anderen Player teilen. Interessant daran ist die Begründung: Apple sei erstens Mainstream und zweitens "entgehen Ihnen diverse Vorteile von Windows Media Player, Media Center und einer großen Anzahl an Online-Musikshops, welche das WMA-Format für ihre Songs benutzen." Welche Vorteile das sind? Darauf muss "Windows Vista - Das Offizielle Magazin" keine Antworten geben. Nach Microsoft-Logik ist es einfach gut, weil es von Microsoft kommt.

Wenn allerdings auf der gleichen Seite schon der MP3-Player Zune, Microsofts Antwort auf den iPod vorgestellt wird, hätte man natürlich auch erwähnen müssen, dass jegliche Musik die derzeit im WMA-Format in Online-Shops gekauft werden kann, nicht auf dem Zune funktioniert. Der neue MP3-Player aus dem Hause Microsoft - bislang nur in den USA erhältlich - versteht diese Dateien nicht. Zweimal ist also von Apple die Rede. Dass fast alle Elemente aus dem neuen Microsoft-Betriebssystem schon seit Jahren Teil des Apple-Betriebssystem Mac OS X sind, liest man natürlich nicht. Dass einige Features von Windows Vista nahezu 1:1-Kopien von Mac OS X-Features sind, auch nicht.
 


Man kann nicht erwarten, dass Microsoft solche Berichte im "offiziellen Magazin" erlauben würde. Man kann nur hoffen, dass die Medienkompetenz der Leser trotz aller Unkenrufe ausgeprägt genug ist, um die Jubelarien in solchen offiziellen Magazinen korrekt einzuordnen. Ist dem so, dann kann man "Windows Vista - Das Offizielle Magazin" jedem empfehlen, der sich auf Microsofts neues Betriebssystem freut. Zur wirklichen Information ist es nicht geeignet.

Die nächste Ausgabe des Magazins erscheint Ende Februar. Ab dann kommt das Heft monatlich. In kleinen Buchstaben steht bei der Vorschau auf die nächste Ausgabe: "Alle Angaben und Termine sind ohne Gewähr. Aufgrund von Terminverschiebungen auf Herstellerseite kann es zu unplanmäßigen Änderungen kommen". Bei Windows Vista bestand die Gefahr zumindest häufig genug.