Fast zwei Wochen nach dem Tod von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz hat sich sein Sohn Mark in einem Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens gewandt und diese über diverse Personalien informiert. "Wie von meinem Vater und mir vorgeschlagen und gewünscht und von unseren thailändischen Partnern unterstützt, wird ein Board of Directors die Geschäfte von Red Bull führen", erklärte Mark Mateschitz.

Konkret soll das Board aus Franz Watzlawick (CEO Beverage Business), Alexander Kirchmayr (CFO) und Oliver Mintzlaff (CEO Corporate Projects und Investments) bestehen. Mintzlaff war bislang Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig und wird nun bei Red Bull quasi für alles verantwortlich sein - außer das Dosen-Geschäft. Damit verantwortet der frühere Leichtathlet nicht nur diverse Fußball-Klubs und das Formel-1-Team, sondern auch den Fernsehsender ServusTV, der in Österreich eine ungleich größere Rolle spielt als in Deutschland. 

Wie Mintzlaff seine Rolle bei ServusTV ausfüllen wird, ist noch völlig offen - Erfahrung bringt er in diesem Bereich jedenfalls nicht mit. Auf DWDL.de-Nachfrage wollte sich Red Bull am Freitag nicht weiter äußern. Doch Mark Mateschitz ist von der neuen Aufstellung überzeugt: "Franz, Alexander und Oliver waren unser Wunschteam. Ich bin sehr froh, dass sie die Aufgabe übernehmen", schrieb er der Belegschaft. Mit den Geschäftsführern Dietmar Otti und Christopher Reindl sowie dem umstrittenen Intendanten Ferdinand Wegscheider ist die operative Führung von ServusTV allerdings vorerst gewährleistet. 

Seit dem Tod von Dietrich Matschitz herrscht Unklarheit, wie genau es mit dem Medienimperium weitergehen wird. Die Mehrheit an Red Bull hält die thailändische Unternehmerfamilie Yoovidhya. Dort hat man wohl eher kein Problem mit solchen Medienaktivitäten, die der Marke Red Bull helfen - vielleicht aber mit solchen, die nur Geld verbrennen. In der österreichischen Medienlandschaft hält sich hartnäckig das Gerücht, Mateschitz habe sein Medienreich über eine Stiftungslösung langfristig abgesichert. Konkrete Belege dazu gibt es allerdings keine (DWDL.de berichtete).