Erst als dritter nicht-englischsprachiger Film überhaupt hat es "All Quiet on the Wester Front" - also "Im Westen nichts Neues" - bei Netflix auf über 100 Millionen gestreamte Stunden innerhalb der ersten vier Wochen nach Veröffentlichung gebracht. Und vielleicht gesellen sich zu diesem quantitativen Erfolg ja noch einige Auszeichnungen hinzu. Der Film ist bekanntlich der deutsche Beitrag für die Oscars im kommenden Jahr. Ob es dort für eine Nominierung reicht, bleibt noch abzuwarten - auf einen Golden Globe darf man aber schonmal hoffen. Dort gehört "Im Westen nichts Neues" neben "Argentina, 1985" (Argentinien), "Close" (Belgien), "Decision to Leave" (Südkorea) und "RRR" (Indien) zu den fünf Nominierten für den besten fremdsprachigen Film. In der Kategorie Bester Film treten unterdessen "Avatar: The Way of Water", "Elvis", "The Fabelmans", "Tár" und "Top Gun: Maverick" an.

Einen ausführlicheren Blick wollen wir unterdessen aber wieder auf den TV-Bereich werfen. Dort führt mit "Abott Elementary" wieder jene ABC-Comedyserie die Nominierten-Liste an, die auch schon bei den Emmys zu den großen Gewinnern gehörte. Insgesamt fünf Nominierungen heimste sie ein. Den Titel der besten Comedy-Serie machen ihr dabei "The Bear", "Hacks", "Only Murders in the Building" und "Wednesday" streitig. Im Drama-Serienbereich hat "Better Call Saul" noch die Chance auf eine Farewell-Auszeichnung, ebenso wie "Ozark". Ebenso schon zu den alten bekannten gehört "The Crown", dazu kommen die beiden Neulinge "Severance" von Apple TV+ und "House of the Dragon" von HBO. Das Prequel von "Game of Thrones" brachte es in seinem ersten Jahr insgesamt übrigens auf zwei Nominierungen, weil auch Emma D'Arcy für ihre schauspielerische Leistung nominiert wurde.

Doch dominierend ist die teure Serie damit natürlich nicht gerade, etliche andere Produktionen brachten es auf vier Nominierungen: "The Crown", "Only Murders in the Building", "Dahmer - Monster: The Jeffrey Dahmer Story", "Pam & Tommy", "The White Lotus". Erst gar nicht auf die Nominierten-Liste geschafft hat es hingegen Amazon mit seiner Mammut-Produktion "The Lord of the Rings: The Rings of Power" - wie überhaupt Prime Video bei den diesjährigen Golden Globe-Nominierungen völlig leer ausging.

Dabei sind die Nominierungen ansonsten recht breit über die unterschiedlichsten Plattformen und Sender gestreut. Mit jeweils 14 Nominierungen liegen Netflix und HBO (inklusive HBO Max) im Serien-Bereich gleichauf, gefolgt von Hulu mit zehn - würde man berücksichtigen, dass FX-Serien ebenfalls bei Hulu zu sehen sind, dann läge das Angebot allerdings sogar deutlich vorne, weil es FX auf starke neun Nominierungen bringt. Jeweils sechs Nominierungen verzeichneten ABC und Apple TV+. Letzteres ist neben "Severance" auch mit der Miniserie "Black Bird" gut im Rennen. Bei den Miniserien tritt man gegen "Monster: The Jeffrey Dahmer Story", "The Dropout", "Pam & Tommy" und "The White Lotus" an.

Verliehen werden die Golden Globes, die ihr 80. Jubilläum feiern, am 10. Januar 2023, dann übrigens wieder im Rahmen einer TV-Gala. Wegen Vorwürfen der fehlenden Diversität, Bestechlichkeit und Intransparenz war der bislang als zweitwichtigster TV- und Filmpreis der USA geltende Golden Globe im vergangenen Jahr nach einem Bann durch NBC nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne Stars verliehen worden. Inzwischen hat man deutlich mehr Mitglieder in die Hollywood Foreign Press Association (HFPA) aufgenommen, die den Preis verleiht, und einige weitere Änderungen umgesetzt. Einen Image-Schaden tragen die Globes gleichwohl davon.

Best Television Series, Drama

  • “Better Call Saul” (AMC)
  • “The Crown” (Netflix)
  • “House of the Dragon” (HBO)
  • “Ozark” (Netflix)
  • “Severance” (Apple TV+) 

Best Television Series, Musical or Comedy

  • “Abbott Elementary” (ABC)
  • “The Bear” (FX)
  • “Hacks” (HBO Max)
  • “Only Murders in the Building” (Hulu)
  • “Wednesday” (Netflix) 

Best Performance by an Actor in a Television Series, Drama

  • Jeff Bridges (“The Old Man”)
  • Kevin Costner (“Yellowstone”)
  • Diego Luna (“Andor”)
  • Bob Odenkirk (“Better Call Saul”)
  • Adam Scott (“Severance”)

Best Performance by an Actress in a Television Series, Drama

  • Emma D’Arcy (“House of the Dragon”)
  • Laura Linney (“Ozark”)
  • Imelda Staunton (“The Crown”)
  • Hilary Swank (“Alaska Daily”)
  • Zendaya (“Euphoria”)

Best Actress in a TV Series, Musical or Comedy

  • Quinta Brunson (“Abbott Elementary”)
  • Kaley Cuoco (“The Flight Attendant”)
  • Selena Gomez (“Only Murders in the Building”)
  • Jenna Ortega (“Wednesday”)
  • Jean Smart (“Hacks”) 

Best Actor in a TV Series, Musical or Comedy

  • Donald Glover (“Atlanta”)
  • Bill Hader (“Barry”)
  • Steve Martin (“Only Murders in the Building”)
  • Martin Short (“Only Murders in the Building”)
  • Jeremy Allen White (“The Bear”) 

Best Supporting Actor, Television

  • John Lithgow (“The Old Man”)
  • Jonathan Pryce (“The Crown”)
  • John Turturro (“Severance”)
  • Tyler James Williams (“Abbott Elementary”)
  • Henry Winkler (“Barry”)

Best Supporting Actress, Television

  • Elizabeth Debicki (“The Crown”)
  • Hannah Einbinder (“Hacks”)
  • Julia Garner (“Ozark”)
  • Janelle James (“Abbott Elementary”)
  • Sheryl Lee Ralph (“Abbott Elementary”) 

Best Limited Series, Anthology Series or a Motion Picture made for Television

  • “Black Bird” (Apple TV+)
  • “Monster: The Jeffrey Dahmer Story” (Netflix)
  • “The Dropout” (Hulu)
  • “Pam & Tommy” (Hulu)
  • “The White Lotus” (HBO) 

Best Performance by an Actor, Limited Series, Anthology Series or Motion Picture made for Television

  • Taron Egerton (“Black Bird”)
  • Colin Firth (“The Staircase”)
  • Andrew Garfield (“Under the Banner of Heaven”)
  • Evan Peters (“Monster: The Jeffrey Dahmer Story”)
  • Sebastian Stan (“Pam & Tommy”) 

Best Performance by an Actress, Limited Series, Anthology Series or a Motion Picture made for Television

  • Jessica Chastain (“George and Tammy”)
  • Julia Garner (“Inventing Anna”)
  • Lily James (“Pam & Tommy”)
  • Julia Roberts (“Gaslit”)
  • Amanda Seyfried (“The Dropout”) 

Best Performance by an Actress in Supporting Role, Limited Series, Anthology Series or a Motion Picture made for Television

  • Jennifer Coolidge (“The White Lotus”)
  • Claire Danes (“Fleishman Is in Trouble”)
  • Daisy Edgar-Jones (“Under the Banner of Heaven”)
  • Niecy Nash-Betts (“Monster: The Jeffrey Dahmer Story”)
  • Aubrey Plaza (“The White Lotus”) 

Best Performance by an Actor in Supporting Role, Limited Series, Anthology Series or a Motion Picture made for Television

  • F. Murray Abraham (“The White Lotus”)
  • Domhnall Gleeson (“The Patient”)
  • Paul Walter Hauser (“Black Bird”)
  • Richard Jenkins (“Monster: The Jeffrey Dahmer Story”)
  • Seth Rogen (“Pam & Tommy”)