Das rund 24 Millionen Euro teure Studio der "Tagesschau", so wie es derzeit zu sehen ist, feierte seine Premiere im Frühjahr 2014. Gut achteinhalb Jahre später beginnen bei ARD-aktuell in Hamburg die Planungen für einen Nachfolger, wie Erster Chefredakteur Marcus Bornheim in der ab Freitag dieser Woche erhältlichen Ausgabe der Zeitschrift Hörzu verrät. Das derzeitige Studio, sagt Bornheim, würde langsam in die Jahre kommen. So müsse man sich demnächst von der Beamer-Technologie verabschieden und zu LED übergehen.

Marcus Bornheim © NDR/Thorsten Jander Marcus Bornheim
"Aktuell beginnen wir mit Überlegungen für die Planung eines neuen Studios und darüber, wie wir den Umbau umsetzen können, ohne den Sendebetrieb für ein halbes Jahr einstellen zu müssen", erklärt Bornheim. Wenngleich ein neues Studio immer zu den sichtbarsten Veränderungen eines Formats gehört, auch abseits des Sets haben die Verantwortlichen der traditionsreichen Newsmarke zuletzt an Weiterentwicklung gearbeitet. Kürzere Sätze mit weniger Substantiven seien da ein Beispiel, gelegentliche Nachfragen der Sprecherin oder des Sprechers bei Vor-Ort-Schalten ein weiteres.

Inhaltlich wolle man den nachrichtenverdrossener gewordenen Menschen, wie Bornheim sagt, "andere Perspektiven" bieten. "Nicht in jeder Sendung, aber ziemlich häufig bringen wir etwa in der 20-Uhr-Ausgabe mittlerweile ein Wissenschaftsstück, ein Kulturthema - oder einen lösungsorientierten Ansatz zu einem zuvor dargestellten Problem." Am 26. Dezember feiert die "Tagesschau" übrigens ihren 70. Geburtstag. Weil die "Tagesschau" selbst aber keine Nachricht an sich sei, soll dieser weder erwähnt noch gefeiert werden.

 

Ein neues Nachrichtenstudio befindet sich übrigens auch bei Seven.One in Planung – hier allerdings in schon fortgeschrittenem Stadium. Bekanntlich stellt die Privatsendergruppe ab Januar ihre News selbst her – der Zuliefervertrag mit Welt endet also in gut zwei Wochen. In der ersten Zeit soll das bisherige virtuelle Studio weiter zum Einsatz kommen, im Laufe von 2023 wollen Sat.1, ProSieben und Kabel Eins dann aber eine neue und reale Heimat in Unterföhring beziehen.