Seit Jahren steht "Germany's Next Topmodel" in der Kritik. Den Auftakt der 18. Staffel hat Heidi Klum nun dafür genutzt, um Klartext zu sprechen - bevor die eigentliche Show begann, sprach 49-Jährige rund zehn Minuten lang über viele der in der Vergangenheit geäußerten Vorwürfe. "Nachdem ich mir so viele Sachen anhören musste, vor allem im letzten Jahr, möchte ich jetzt auch einmal Stellung beziehen, liebe Zuschauer", leitete Klum ihre Verteidigungsrede ein, die ausschließlich bei der TV-Ausstrahlung am Donnerstagabend zu sehen war, nicht aber in der nächtlichen Wiederholung oder in der On-Demand-Version.

"Ich komme aus einer Zeit, in der die Branche noch ganz anders funktioniert hat", sagte sie mit Blick auf die Diskussionen um das in bei "Germany's Next Topmodel" propagierte Schönheitsideal. "Wenn irgendwas am Körper nicht straff war, wurde man nicht mehr gebucht. Wer nicht in die 34 gepasst hat, konnte nach Hause gehen. Wie auch ich sehr oft in meinem Leben." Dazu wurden Interview-Ausschnitte aus den Anfängen von Klums Model-Karriere gezeigt.

Klum nahm auch Stellung zu dem Vorwurf, dass ihre ProSieben-Show nicht echt sei. "Bei 'Germany’s next Topmodel' ist alles echt", stellte sie klar. "Ich kann aber verstehen, dass sie vielleicht die eine oder andere Aussage im Nachhinein ein bisschen bereuen." Und weiter: "Wir sind nun mal eine Reality-Sendung. Wir zeigen genau das, was passiert. Es gibt keinen Text, es gibt keine Storyline."

Zuletzt hatten mehrere ehemalige Teilnehmerinnen schwere Vorwürfe gegen "Germany's next Topmodel" geäußert, die nun auch in Form kritischer Schlagzeilen im Opening des Staffel-Auftakts eingeblendet wurden. Dass einzelne Kandidatinnen immer wieder den Hass im Internet auf sich ziehen, weil sie mit ihrer Art oder einzelnen Äußerungen polarisieren, sieht Heidi Klum allerdings offenbar nicht in ihrem Verantwortungsbereich. "Wir können eine Person nur so darstellen, wie sie ist. Wir erschaffen mithilfe des Bildschnitts keinen anderen Menschen." Zugleich erklärte Klum, dass der Erfolg der Kandidatinnen nach der Teilnahme an "GNTM" nicht mehr in ihrer Hand liege. "Ich gebe ihnen gerne eine Plattform, um ihre Karriere zu starten. Was sie dann daraus machen, das haben sie selbst in der Hand."

Stellung nahm Heidi Klum auch zum Vorwurf, die Füße der Kandidatinnen würden eingeölt, damit diese auf dem Laufsteg hinfallen. "Es ist nicht in meinem Interesse, dass sich eine Kandidatin meiner Show verletzt", so Klum. Es sei jedoch bei Modenschauen üblich, dass die Beine eincremt werden, "damit die Beine schön zur Geltung kommen", erklärte sie, machte jedoch zugleich deutlich: "Aber nicht die Fußsohlen." Auch würden keine Schuhe angesägt.

Mit Blick auf die Ernährung der Kandidatinnen betonte Klum: "Meine Models müssen nicht hungern. Der Kühlschrank in der Villa ist stets gefüllt." Alkohol und Zigaretten seien jedoch tabu. "Das will ich auch weiterhin so handhaben." Am Ende gibt sich Heidi Klum versöhnlich: "Die Sendung hat sich weiterentwickelt und ich habe mich auch weiterentwickelt", sagte sie und erklärte, dass man sich für die neue Staffel das Thema Diversity auf die Fahnen geschrieben habe. Auch in desem Jahr wolle sie daher nach dem "Model mit dem gewissen Etwas" suchen.

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