Ursprünglich sollte Corinna Harfouch schon im vorigen Jahr ihre Premiere als neue Berliner "Tatort"-Kommissarin feiern, doch nun steht die Ausstrahlung ihres ersten Falls an der Seite von Mark Waschke mit etwas Verspätung doch noch bevor. Direkt zum Einstand bekommt es die Nachfolgerin von Meret Becker mit einem Fall in XXL-Länge zu tun: Die Folge "Nichts als die Wahrheit" ist nämlich als Zweiteiler angelegt und wird somit an zwei aufeinanderfolgenden Abenden zu sehen sein.

Zu sehen gibt es den "Tatort" sowohl am Ostersonntag als auch am Ostermontag, also am 9. und 10. April, um 20:15 Uhr im Ersten. Produziert wurde die zweiteilige Folge von MadeFor. Nanni Erben ist Produzentin, Gunnar Juncken ist Produzent, Karolin Wanger fungiert als Producerin des Krimis, der in weiteren Rollen unter anderem mit Ercan Karaçayli, Bernhard Conrad, Thomas Dannemann, Sebastian Hülk, Bea Brocks, Shadi Eck, Aziz Dyab, Mina Sagdic, Ivo Kortlang, Christoph Jöde sowie Birge Schade besetzt ist.

Regie führt Robert Thalheim, die Bildgestaltung übernimmt Michael Saxer. Das Drehbuch stammt von Katja Wenzel und Stefan Kolditz. "Von Anfang an wollten wir mehr erzählen als die klassische Mordermittlung eines 'Tatorts'", erklärten Wenzel und Kolditz. "Einen Politthriller, der die Fragen stellt: Was passiert, wenn wir die Augen verschließen vor einem schleichenden rechtsideologischen Umbau unserer Gesellschaft? Haben wir uns längst an demokratiefeindliche Narrative gewöhnt? Wer sind überhaupt wir? Wer dann die anderen?"

Und darum geht's: Robert Karow (Mark Waschke) wird an einen Tatort gerufen. Alles deutet darauf hin, dass sich die junge Schutzpolizistin Rebecca Kästner (Kaya Marie Möller) am Abend zuvor in ihrer Wohnung das Leben genommen hat: Drogen, Sorgerechtsstreit, Überforderung. Doch als Karow ihren verängstigten vierjährigen Sohn Matti (Yvon Sable Moltzen) im Garten findet, kommen ihm Zweifel an dem Selbstmord. Welche Mutter tut das vor den Augen ihres Kindes? Dann noch der letzte Anruf der Toten an eine ungewöhnliche Nummer: Susanne Bonard (Corinna Harfouch), eine ehemalige LKA-Größe, die inzwischen an der Polizeiakademie lehrt. Sie ist eine Koryphäe, deren Standardwerk jeder kennt.

Ehe sich Karow versieht, wird sie ihm für die Ermittlungen in diesem Fall an die Seite gestellt. Mit 62 nochmal zurück auf die Straße? Bonard war gerade dabei, rechte Tendenzen an ihrer Akademie aufzudecken, wollte den verordneten Maulkorb ihres Direktors (Jörg Pose) nicht länger hinnehmen und gegen die zweifelhaften Lehrmethoden ihres Kollegen Götz Lennart (Thomas Niehaus) vorgehen. Auch bei den Ermittlungen zu Rebeccas Tod stoßen die Kommissare auf Verbindungen zur rechten Szene, wohinter Bonard schnell ein großes rechtes Netzwerk vermutet. Das hält Karow für paranoid. Bis er mit ihr zusammen feststellen muss, dass sie tatsächlich größeren Zusammenhängen gegenüberstehen als zunächst gedacht.