Axel Springer will Dissidenten, Kunst- und Medienschaffende sowie Projekte aus autoritären Ländern, die sich für Freiheit, Menschenrechte und Demokratie einsetzen, unterstützen und hat dafür die Freedom Foundation gegründet. Die gemeinnützige Organisation soll Menschenrechtsverteidiger einerseits finanziell und andererseits durch Austauschformate mit Öffentlichkeit und gesellschaftlichen Entscheidungsträgern unterstützen. 

Die neu gegründete Non-Profit-Organisation verantwortet zudem die jährliche Vergabe des "Award for Courage", mit dem Persönlichkeiten für ihren mutigen Einsatz für Menschenrechte ausgezeichnet werden. Erster Preisträger im November vergangenen Jahres war der russische Oppositionspolitiker, Historiker und Journalist Wladimir Kara-Mursa, der seit vielen Jahren für ein demokratisches Russland kämpft. Nach öffentlicher Kritik am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wurde Kara-Mursa verhaftet, zuvor überlebte er bereits Vergiftungsversuche.

Geleitet wird die Axel Springer Freedom Foundation von Antje Schippmann und Katharina Neubert. Schippmann war zuletzt Mitglied der Chefredaktion und Blattmacherin bei "Bild", wo sie die Themen Außenpolitik und Menschenrechte verantwortete. Neubert ist Managing Director Editorial Strategy "Bild". Chairman der Freedom Foundation ist Springer-Boss Mathias Döpfner, der sagt, die Verteidigung von Freiheit und Demokratie seien nur nur moralisch, sondern auch strategisch geboten. "Dissidenten haben jahrelang davor gewarnt, unsere freiheitlichen Grundwerte für kurzfristige wirtschaftliche Interessen zu opfern, und die Geschichte gibt ihnen Recht: Wer seine Werte gegenüber Autokraten verrät, verliert am Ende, auch ökonomisch."

Die Aktivitäten des gemeinnützigen Unternehmens werden nach Angaben von Springer von einem Beirat aus Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidigern unterstützt. Dazu zählen Rushan Abbas (Gründerin "Campaign for Uyghurs"), die iranische Frauenrechtsaktivistin Masih Alinejad, Samuel Chu (Gründer "Campaign for Hong Kong"), die afghanische Aktivistin Roya Mahboob (Mitgründerin "Afghan Girls Robotics Team"), Rosa María Payá (Gründerin "Cuba Decide") sowie der sowjetische Dissident Natan Scharanski.

Antje Schippmann sagt: "Mit der Axel Springer Freedom Foundation knüpfen wir an die Tradition unseres Unternehmensgründers an, der sich leidenschaftlich für politische Gefangene und deren Angehörige, für Dissidenten und ihre Arbeit engagierte. Die Verteidigung von Freiheit und Demokratie ist für uns keine Floskel, sondern die entscheidende Frage unserer Zeit, die immer stärker ins Bewusstsein der Menschen dringt. Viel zu oft war die deutsche Haltung gegenüber Autokraten von Verzagtheit und Kleinherzigkeit geprägt, wo Mut und Solidarität geboten waren. Gemeinsam mit unseren Verbündeten wollen wir der Freiheit zum Sieg verhelfen – gegen die Achse der Unfreiheit von Moskau bis Teheran, von Peking bis Havanna."

Und Katharina Neubert ergänzt: "Laut Freedom House Index leben weltweit acht von zehn Menschen in teilweise oder vollständig unfreien Ländern. Mutige Menschen, die auch stellvertretend für andere ihre Freiheit verteidigen, werden bedroht, bestraft und mitunter sogar ermordet. Als Demokratin empfinde ich es als unsere Aufgabe, ihnen zuzuhören und sie in ihrer Forderung auf ein Leben in Freiheit und Sicherheit für alle Menschen zu unterstützen."