49 Millionen Euro will RBB-Intendantin Katrin Vernau bis Ende 2024 sparen (DWDL.de berichtete). So will man künftig gar kein Geld mehr ausgeben für Formate, die im linearen Programm nach 22 Uhr laufen. Insgesamt 21 Millionen Einsparungen muss die Programmdirektion stemmen. Vor diesem Hintergrund erklärte Vernau zuletzt auch mehrfach, sich das gemeinsam mit dem ZDF produzierte "Mittagsmagazin" nicht mehr leisten zu wollen. Nun macht die Intendantin Nägel mit Köpfen. 

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, hat der RBB die Nutzung des "Mittagsmagazin"-Studios zum Ende des Jahres gekündigt, so könnte der Sender 2,7 Millionen Euro sparen. Nur: Nun ist völlig unklar, ob und wenn ja wie die Sendung 2024 umgesetzt werden kann. Der RBB hatte das "Mittagsmagazin" 2018 vom BR übernommen und produziert es im wöchentlichen Wechsel mit dem ZDF. Zuletzt hieß es, ARD und ZDF wollen über die künftige Aufstellung der Sendung sprechen. Dabei wäre es vor allem an der ARD zu klären, in welcher Form man das "Mittagsmagazin" künftig produzieren könnte.

Die nun erfolgte Kündigung, die auch vom RBB bestätigt wird, macht nicht den Eindruck, als würde es innerhalb der ARD große Einigkeit über die Fortführung des Formats geben. Vom RBB heißt es gegenüber der "Süddeutschen Zeitung", dass die Kündigung der Studionutzung "keine Entscheidung des RBB oder der ARD gegen das Mittagsmagazin oder die Kooperation mit dem ZDF" sei. Der Vertrag mit dem ZDF, dem das Studio gehört, sehe aber Kündigungsfristen vor, so der RBB. Diese habe man "vorsorglich eingehalten". Die Gespräche zur Sendung innerhalb der ARD würden andauern.

Damit setzt der RBB auch den anderen ARD-Anstalten die Pistole auf die Brust: Entweder ihr überlegt euch was, oder es gibt kein "Mittagsmagazin" mehr. Der RBB will für die Sendung jedenfalls nicht mehr im bisherigen Umfang aufkommen. Die "Süddeutsche Zeitung" zitiert auch einen Eintrag aus dem RBB-Intranet. Darin schreibt Intendantin Vernau, sie wünsche dem "Mittagsmagazin" und "seiner engagierten Redaktion sehr, dass die ARD eine Lösung findet und die gute Partnerschaft mit dem ZDF auf andere Weise weitergeführt wird". 

Beim ZDF bleibt man einstweilen gelassen und hofft, dass die ARD zu einer tragfähigen Lösung in Sachen "Mittagsmagazin" kommt. "ZDF und RBB haben in den vergangenen fünf Jahren bewiesen, wie man eine effiziente gemeinsame Produktionsinfrastruktur auf die Beine stellt", heißt es in einer Stellungnahme der Mainzer gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Man gehe deshalb davon aus, dass die Kooperation erhalten bleibt - "auch dann [...], wenn der RBB die Federführung innerhalb der ARD niederlegt".