Die Zukunft des "Mittagsmagazins", das ARD und ZDF bislang im Wechsel produzieren, ist weiter unklar. Der RBB muss die Produktion der Sendung aus Spargründen abgeben und noch steht nicht fest ob und wenn ja welche andere ARD-Anstalt künftig einspringen wird. Fest steht wohl nur: In Berlin wird die ARD-Ausgabe der Sendung künftig wohl nicht mehr produziert (DWDL.de berichtete). Nun berichtet der "Tagesspiegel", dass das "ARD Mittagsmagazin" ab dem kommenden Jahr zum MDR und damit nach Leipzig wandern könnte. 

Wie der "Tagesspiegel" in einem Artikel am Dienstagabend berichtet, soll durch den neuen Standort verstärkt auch der Osten der Republik in den Fokus der Sendung genommen werden. Bewahrheitet sich das Vorhaben, das von der ARD im Rahmen der Mitteldeutschen Medientage bekanntgegeben werden soll, wäre es für die Verantwortlichen eine interessante Argumentation, schließlich produziert man schon heute aus einem ZDF-Studio in Berlin - und damit aus dem Osten Deutschlands. 

Doch glaubt man dem "Tagesspiegel", soll es zu weiteren Veränderungen rund um das "Mittagsmagazin" kommen. So sollen sich ARD und ZDF nämlich auf eine Ausweitung der Sendezeit geeinigt haben, ab 2024 soll das Format von 12:15 bis 14 Uhr zu sehen sein. Im Ersten würde dann das "ARD-Buffet" vom SWR und im ZDF die "drehscheibe" entfallen. Das würde also heißen, dass nicht nur der RBB ein Mittagsformat hergibt, sondern auch der SWR. Im Falle des ARD-"Mittagsmagazins" sollen zudem die übrigen Landesrundfunkanstalten Beiträge anhand von Zulieferungsquoten beisteuern. 

Auf Anfrage des Medienmagazins DWDL.de bestätigte der MDR am Dienstagabend, dass man der ARD angeboten habe, die Federführung für das "Mittagsmagazin" ab 2024 zu übernehmen. "Die ARD-Intendantinnen und -Intendanten und die ARD-Programmdirektorin begrüßen und unterstützen das MDR-Angebot", heißt es vom Sender. Zu einer möglichen Verlängerung der Sendezeit äußerte sich der Sender nicht. "Wir bitten um Verständnis, dass wir die nun anstehenden Gespräche abwarten, bevor wir uns weiter äußern", hieß es vom MDR.

Die "Medientage Mitteldeutschland" beginnen jedenfalls am kommenden Mittwoch, den 3. Mai. DWDL.de wird von der zweitägigen Veranstaltung berichten. Zu Gast sein werden dann unter anderem auch ZDF-Intendant Norbert Himmler und ARD-Vorsitzender Kai Gniffke, sie sitzen am Donnerstag gemeinsam auf einem Podium zum Thema Reformen bei den Öffentlich-Rechtlichen. MDR-Intendantin Karola Wille spricht am Mittwoch über die Zukunft des Rundfunkbeitrags. 

Hinweis: Wir haben den Artikel um 22:45 Uhr um die Stellungnahme des MDR ergänzt.