"Für die Ausspielung in digitalen Kanälen zu filigran, um wirksam zu sein" - so lautete das Urteil des Hessischen Rundfunks über sein Logo, das in der derzeitigen Form seit 2004 im Einsatz ist und als ein wesentliches Design-Merkmal auf den Bogen unterhalb der beiden Buchstaben "hr" setzt. Schon Mitte 2021 entschied man sich daher, ein neues Design zu entwickeln, das nun im zweiten Halbjahr sukzessive eingeführt werden soll, wie der Sender gegenüber DWDL.de bestätigt.

Die Veränderungen fallen dabei recht übersichtlich aus: Drei Logos wurden entwickelt, entschieden hat man sich für die Variante "Basic", die sich vom bisherigen Design durch eine fettere Schriftart und das Weglassen des Bogens unterscheidet, an der Kleinschreibung der Abkürzung "hr" hält man hingegen ebenso wie an der Schriftart fest. So sei das Logo nun "im digitalen Umfeld klar und schnell erfassbar", erläutert die AG Markenkommunikation in einem internen Schreiben, das DWDL vorliegt. Man konzentriere sich hier auf die Funktionalität, "ohne durch eine radikale Neuentwicklung zu irritieren".

hr Logo - neu und alt © hr Das neue Logo (links) und das alte Logo (rechts) des Hessischen Rundfunks im Vergleich

Nicht zuletzt fiel die Wahl aber deshalb auf diese sanfte Überarbeitung, weil die Entscheidung für die Entwicklung eines neuen Logos auch intern von vielen von Beginn an kritisch beäugt wurde. Schließlich herrscht im Sender schon seit Längerem ein strikter Sparkurs, unter dem Teile der Belegschaft ächzen - ist dann also genug Geld übrig, um sich ein neues Erscheinungsbild zu gönnen?

Beim hr bemüht man sich daher auch zu betonen, dass keine eigentlich fürs Programm vorgesehenen Gelder verwendet wurden und die Kosten rein durch Umschichtungen im Kommunikationsetat geschultert wurden. Die lautstarke Klage über Verschwendung von Beitragsgeldern dürfte in den sozialen Netzwerken sicher trotzdem nicht lange auf sich warten lassen.

Da die Änderungen im Vergleich zum bisherigen Logo übersichtlich sind, könne man das neue Logo und Design nun jedenfalls nach und nach umsetzen, statt mit einem großen Aufschlag ein neues Design einzuführen. Das soll helfen, die Kosten im Rahmen halten. Die meisten Maßnahmen werde man zudem inhouse umsetzen, bei der Entwicklung des neuen Corporate Designs habe man sich aber von einem externen Designer beraten lassen. Welche Ausgaben in dem Zusammenhang anfielen wollte der HR ebensowenig beziffern wie die Gesamtkosten.

Los geht's jedenfalls nun mit den digitalen Ausspielwegen, für die die Neugestaltung ja explizit in Auftrag gegeben wurde: Mediathek, Audiothek und Kanäle auf Drittplattformen wie YouTube, danach folgen dann beispielsweise die hr-Submarken und generell nach und nach alle "direkten Kontaktpunkte" mit den Nutzerinnen und Nutzern. Auf dem hr-Gelände selbst dürfte man dem alten Logo hingegen wohl noch recht lange begegnen.

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