Die Vorgänge beim RBB und das Vorhaben des dortigen Verwaltungsrats, die Gehälter an der Senderspitze massiv zu drücken, hat das Schlaglicht auf die Vergütung in der Chefetage aller ARD-Anstalten geworfen. Erst am Mittwoch berichtete DWDL.de, dass Radio-Bremen-Intendantin Yvette Gerner auf die ihr eigentlich zustehende Gehaltserhöhung in diesem Jahr verzichten wird. Ähnliches hatte zuvor auch schon der HR für Intendant Florian Hager angekündigt. Und wie jetzt bekannt wird, hat sich auch die BR-Führung bereits im vergangenen Herbst zu einem solchen Schritt entschieden. 

Wie das Unternehmen gegenüber DWDL.de bestätigt, habe die gesamte Geschäftsleitung des Senders, bestehend aus Intendantin Katja Wildermuth und dem fünfköpfigen Direktorium, in der aktuellen Tarifrunde auf die Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro sowie die ausgehandelten Tariferhöhungen verzichtet. 

Damit gibt die BR-Führung ein etwas einheitlicheres Bild ab als bei Radio Bremen: Dort verzichtet zwar die Intendantin auf eine Gehaltserhöhung, nicht aber die Direktorinnen und Direktoren - ihr Gehalt steigt also bald um 2,8 Prozent. Die Direktoren bei Radio Bremen verzichten dafür sehr wohl auf eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2.150. Beim BR gibt es zwei Programmdirektionen: Björn Wilhelm kümmert sich um Kultur und die nachgelagerten Bereiche (darunter auch Filme, Serien, Unterhaltung), Thomas Hinrichs ist für die Information zuständig. Die juristische Direktion führt Eva Majuntke, die Verwaltungsdirektion wird von Albrecht Frenzel geführt und Birgit Spanner-Ulmer hat das Sagen in der Produktions- bzw. Technikdirektion. 

Noch ist nicht ganz klar, wie viel die künftige RBB-Intendantin Ulrike Demmer genau verdienen wird, der Verwaltungsrat will aber eine deutlich geringere Vergütung als bei ihren Vorgängerinnen. Und auch in den meisten anderen Verwaltungsräten ist das Thema mittlerweile angekommen und wird diskutiert (DWDL.de berichtete). 

Neuigkeiten gibt es übrigens erneut auch von Radio Bremen: Das Unternehmen hat bestätigt, dass der ehemalige Programmdirektor Dirk Hansen seit dem 1. März wieder beim Sender arbeitet. Als angestellter Fernsehredakteur im Programmbereich Gesellschaft und Entertainment erhalte er ein "reguläres tarifliches Redakteursgehalt". Dadurch entfallen die Ruhegeldzahlungen, die Hansen seit seinem Abschied vom Sender erhalten hatte. Das waren nach Angaben verschiedener Medien 7.700 Euro pro Monat, wobei andere Einkünfte darauf angerechnet wurden. Laut Radio Bremen ist die Anstellung von Hansen auch eine Reaktion auf die vielfach kritisierten Ruhegeldzahlungen. Hansen war von 2001 bis 2011 Programmdirektor von Radio Bremen, sein Nachfolger heißt Jan Weyrauch. Zuvor war Hansen ab 1999 Geschäftsführer der damals neu gegründeten Tochterfirma von Radio Bremen, Asap Bremen.