Als RTL-Chef Thomas Rabe im Februar die drastische Schrumpfkur für Gruner + Jahr verkündet hat, da teilte man das Zeitschriften-Portfolio in drei Kategorien: Neben den Kernmarken, die im Konzern verbleiben und jenen, die direkt eingestellt werden, gab es auch eine ganze Reihe an Titeln, die man gerne an andere Verlage verkaufen wollte.

Gelungen ist das bislang bei "Business Punk" (verkauft an die Weimer Media Group), "P.M." (verkauft an Gera Nova Bruckmann), "Salon" (Management-Buyout durch Redaktionsleiterin Anne Petersen) und der Deutschen Medien Manufaktur (Co-Gesellschafter Landwirtschaftsverlag Münster übernimmt das Joint Venture ganz) mit Titeln wie "Landlust", "Essen & Trinken" oder "Living at home".

Übrig sind von der Liste damit nun noch "11 Freunde", "Art" und "Beef". Für Letzteres hat man die Hoffnung nun aufgegeben, wie RTL gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" bestätigte. "Die Prüfung der wirtschaftlichen Perspektive des Koch- und Grillmagazins für Männer durch mehrere Kaufinteressenten führte leider nicht zu den gewünschten Verhandlungen", heißt es von einer RTL-Sprecherin. Damit wird das Magazin nun also abgewickelt, die letzte Ausgabe wird am 5. Oktober erscheinen.

Bei "11 Freunde" und "Art" laufe der Kaufprozess laut RTL noch, daher will sich das Unternehmen hier nicht äußern. Offenbar gibt es aber auch hier Probleme: Wie die "SZ" weiter berichtet, war der "Spiegel" an beiden Marken interessiert, "Art" habe demnach Grundlage für ein neues Kulturportal werden sollen. Doch der Mitarbeiter-KG sei der geforderte Preis für "Art" zu hoch gewesen, weshalb man sich nun sein Interesse an der Übernahme zurückgezogen habe. Da "Art" als profitabel gilt, könnten sich aber noch andere Interessenten finden. Die "SZ" weiß nur, wer nicht dazu gehört: Die "Zeit" hat das Interesse an einer möglichen Übernahme deutlich verneint.