Die Pantaflix AG will ihre Tochterfirma Pantaflix Technologies GmbH nun doch nicht mehr verkaufen, das hat das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. Der Streaming-Bereich, der hier gebündelt ist, wird also auch künftig Teil des Konzerns sein. Aktuell prüfe man, wie man die von der Pantaflix Technologies entwickelte Video-Streaming-Technologie in die KI-Aktivitäten der Gruppe integrieren könne, heißt es. So will man "eine schnellere Vermarktung von Inhalten" ermöglichen. 

Es ist die nächste Kehrtwende in der turbulenten Unternehmenshistorie von Pantaflix. Einst mit dem hochtrabenden Ziel angetreten, eine "systemrelevante" Streaming-Plattform zu werden, hat man sich zumindest von diesem Ziel irgendwann verabschiedet. Zu offensichtlich war es, dass man mit seinem Angebot eines AVoD-Dienstes der Konkurrenz hinterherhinkte.

Im vergangenen Jahr dann die erste Kehrtwende und die Ankündigung, sich auf das Produktionsgeschäft zu konzentrieren. Hier hat man mit Pantaleon Films ja durchaus eine gewichtige Rolle innerhalb der Branche. Damals versicherte Pantaflix noch, das Streaming-Geschäft solle Teil des Unternehmens bleiben - im Frühjahr dieses Jahres verkündete man dann aber schließlich, den Bereich verkaufen zu wollen (DWDL.de berichtete). 

Im März dieses Jahres war noch von konkreten Verhandlungen über den Verkauf von Pantaflix Technologies die Rede. Damals wurde auch bereits ein sogenannter Letter of Intent unterzeichnet. "Die Gesellschaft beabsichtigt, sich auf ihr etabliertes Produktionsgeschäft zu konzentrieren und den Geschäftsbereich Plattform (Streaming-Technologie) nicht weiterzuverfolgen", hieß es damals. Dass man lediglich einen symbolischen Verkaufspreis erwartete, rundete das Bild eines gescheiterten Experiments ab. Nun also die erneute Rolle rückwärts, die einige Fragen aufwirft.

Keine Angabe zu den Gründen

Wieso sich Pantaflix nun aber doch gegen einen Verkauf seiner Streamingplattform entschieden hat, ist unklar. In der genannten Pressemitteilung geht das Unternehmen nicht näher auf die Gründe ein, die zur Entscheidung geführt haben. Die Pantaflix-Technologie nutzt man derweil nicht nur für die eigene Plattformen, sondern bietet sie auch externen Unternehmen an. 

Eine gute Nachricht hat der abgesagte Verkauf nun aber immerhin, denn dadurch wird es nicht wie geplant zu einem großen Verlust in den Bilanzen kommen. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass ein Verkauf der Streaming-Sparte zu einem Minus in Höhe von 7 Millionen Euro führen wird. Dazu wird es nun nicht kommen, allerdings hatte man den Geschäftsbereich in den Büchern bereits im Frühjahr abgewertet. Für das laufende Geschäftsjahr geht man bei Pantaflix von einem Verlust in Höhe von 3 bis 3,7 Millionen Euro aus. Der Umsatz soll rund um die Marke von 30 Millionen Euro liegen.