Yvette Gerner geht in eine zweite Amtszeit als Intendantin von Radio Bremen. Am Donnerstagnachmittag hat der Rundfunkrat dies mit klarer Mehrheit bestätigt. Das kommt nicht überraschend: Die insgesamt neunköpfige Findungskommission, die nach Radio-Bremen-Angaben zwei Mal tagte und auch Yvette Gerner anhörte, hatte keine andere Person zur Wahl vorgeschlagen. Sie verdiene nach Ansicht der Kommission nach vier Jahren im Amt "höchste Anerkennung", habe sie doch gezeigt, "dass unter besonnener und zugewandter Führung ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk möglich ist, der trotz notwendigem Sparkurs ein passendes Angebot für Jung und Alt bereithält." Ihr Team habe sie trotz Pandemie zu enormen Leistungen motiviert und neue Formen der Zusammenarbeit etabliert.
So erhielt Gerner bei der Wahl am Donnerstag nun 22 der insgesamt 24 Stimmen, zwei Mitglieder des Rundfunkrats haben sich enthalten. Eigentlich besteht das Gremium aus 32 Personen, damit eine Wahl gültig ist, müssen mindestens 17 Stimmen auf eine Person entfallen – das hat also geklappt. Die zweite Amtszeit beginnt am 1. August 2024 und dauert fünf Jahre, also bis in den Sommer 2029.
"Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, Frau Dr. Gerner auch für die Zukunft als Intendantin für Radio Bremen zu gewinnen und sie mit einem so überzeugenden Vertrauensvotum auszustatten", ließ sich Klaus Sondergeld, der Vorsitzende des Rundfunkrats, nach der Wahl zitieren.
Yvette Gerner sprach nach der Wahl in nicht-öffentlicher Sitzung zurückblickend auf die vergangenen Jahre von den "gestapelten Krisen unserer Zeit" – also Pandemie, Inflation und Vertrauensverlust. Damit seien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch Direktorium und Kontrollgremien konfrontiert gewesen. Trotz alldem sei Radio Bremen ihrer Ansicht nach eine "Vorzeige-Anstalt" geblieben. "Dieses Projekt setzen wir in den nächsten Jahren fort: als Kreativ-Schmiede mit einer offenen Betriebskultur, nah dran an den Menschen, egal ob Wattenmeer, Weser oder Wümme", versprach Gerner.