Von Erholung keine Spur: Auch im September lag der TV-Werbemarkt unter dem Vorjahresmonat. So verzeichnete Nielsen Brutto-Werbeeinnahmen der deutschen Fernsehsender in Höhe von rund 1,64 Milliarden Euro, verglichen mit 1,67 Milliarden Euro im September 2022. Das ist immerhin nur ein kleines Minus, auf Jahressicht gesehen liegt das Werbemedium Fernsehen aber noch immer bei einem dicken Verlust in Höhe von 7,3 Prozent. 

Damit ist das Fernsehen neben dem Publikumszeitschriften (-8,6 Prozent) das einzige Medium, das aktuell im Vergleich mit 2022 im Minus liegt. Und ganz nebenbei zieht die TV-Schwäche auch den gesamten Werbemarkt in die Tiefe: Bei -2,2 Prozent liegen alle Gattungen aktuell zusammengerechnet laut Nielsen. Im September gelang mit Brutto-Werbeeinnahmen in Höhe von 3,20 Milliarden Euro aber erstmals in diesem Jahr der Sprung über die 3-Milliarden-Marke. 

Die Nielsen-Zahlen sind wie immer mit Vorsicht zu genießen, weil sie bekanntlich keine Gegengeschäfte oder Rabatte beinhalten. Sie geben aber einen groben Anhaltspunkt, wie es aktuell um den Werbemarkt und die verschiedenen Mediengattungen steht. Der gesamte Werbemarkt lag im September übrigens leicht über dem aus dem Vorjahresmonat, was vor allem dem starken Abschneiden der Zeitungen und dem Bereich Out of Home zu verdanken ist. Sie sind, neben dem Kino, auch die Mediengattungen, die bislang auf Jahressicht am stärksten gewachsen sind: Die Zeitungen verzeichnen aktuell ein Bruttowerbe-Plus in Höhe von 7,0 Prozent, bei den Out-of-Home-Anbietern sind es sogar 8,2 Prozent. 

Die TV-Vermarkter werden nun auf einen möglichst großen Jahresendspurt hoffen. Das letzte Quartal des Jahres ist mit dem Weihnachtsgeschäft traditionell das stärkste. Ganz aufgegeben haben die Vermarkter den Aufschwung noch nicht. Der wird aber wohl höchstens die Schmerzen lindern - und nicht das bislang aufgelaufene Minus ausbügeln. 

Wie immer gilt es bei den Nielsen-Zahlen zu berücksichtigen, dass hier die Listenpreise zugrunde gelegt werden und Rabatte, Eigenanzeigen und Tauschgeschäfte nicht berücksichtigt sind. Die tatsächlichen Einnahmen etwa der TV-Sender sind teils deutlich geringer.