Erst Anfang des Jahres war Journalist Jan David Sutthoff zu Julian Reichelts Rome Medien gewechselt, seit Juni ist er Chefredakteur von "Nius". Also dem Portal, das aktuell stark wächst und rund um die Aktivitäten des ehemaligen "Bild"-Chefredakteurs aufgebaut wird. Doch nun zeigt sich, dass es offenbar kein Selbstläufer ist, dass selbsternannte Portal für "die Mehrheit" zu führen. Sutthoff hat bei X, ehemals Twitter, angekündigt, dass er seinen Posten abgegeben hat. 

Zu den Gründen macht der Journalist keine Angaben, allerdings soll sein Verhältnis zu Julian Reichelt nicht das beste gewesen sein. Auf X schreibt Sutthoff lediglich: "Pläne können nicht immer aufgehen. Weiter geht’s." Wohin es Sutthoff zieht, ist nicht klar. Vor seiner Zeit bei "Nius" hat er bei der Funke Mediengruppe gearbeitet, wo der Journalist Mitglied der Chefredaktion der Reichweitenportale war. Für Funke hat er auch moin.de aufgebaut. Sutthoff gehörte 2013 außerdem zum Gründungsteam der deutschsprachigen Ausgabe der "Huffington Post", später stieg er dort unter anderem zum Head of Social Media auf. Das Portal ist mittlerweile eingestellt worden. 

Das Aus von Sutthoff bei "Nius" ist offenbar noch recht frisch. Im Impressum des Online-Mediums steht Sutthoff jedenfalls noch als verantwortlicher Chefredakteur, auf seiner eigenen Webseite hat der Journalist seinen Lebenslauf dagegen schon aktualisiert. Eine kurzfristige Anfrage von DWDL.de bei Willi Haentjes und Sebastian Vorbach, die Mitglieder der "Nius"-Chefredaktion sind, ist aktuell noch unbeantwortet. So ist vorerst auch noch unklar, wer den Posten von Sutthoff künftig übernehmen wird. 

Dass Sutthoff nach so wenigen Monaten schon wieder abtritt, ist in jedem Fall eine Überraschung. Die Macherinnen und Macher von "Nius" mussten sich für die oft rechtspopulistische Ausrichtung des Portals zuletzt immer wieder Kritik gefallen lassen. Hinter "Nius" steht die VIUS SE & Co. KGaA, die von Milliardär Frank Gotthardt kontrolliert wird.