Eigentlich sollte die Sanierung des Deutschlandradio-Funkhauses in Köln rund 188 Millionen Euro kosten. Diese Summe hatte das Unternehmen einst gegenüber der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) kommuniziert. Schon seit dem vergangenen Sommer ist klar, dass Deutschlandradio mit Mehrkosten rechnet (DWDL.de berichtete). Inzwischen ist auch klar, dass es wohl eine regelrechte Kostenexplosion geben wird. 

Wie epd Medien berichtet, wird die Sanierung rund 100 Millionen Euro teurer als zunächst geplant, 288,7 Millionen Euro sollen es konkret sein. Das geht aus dem Entwurf des im Februar erscheinenden Berichts der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hervor, der epd vorliegt. Dazu kommen weitere Kosten für Sanierungsarbeiten in Berlin, diese sollen sich laut dem vorläufigen KEF-Bericht auf 67,6 Millionen Euro belaufen. 

Deutschlandradio hat die Zahlen gegenüber der "SZ" bestätigt, spricht aber von triftigen Gründen, die es dafür gebe. Das Unternehmen führt unter anderem die Inflation und Preissteigerungen durch Lieferengpässe infolge des Ukraine-Kriegs an. Darüber hinaus mache das neue Energieeffizienzgesetz die Sanierung aufwendiger. Hinzu kommt, dass der Deutschlandfunk-Turm in Köln ganz frisch unter Denkmalschutz gestellt wurde, dadurch werden die Arbeiten an der Fassade deutlich teurer. 

Wie ein Deutschlandradio-Sprecher der "SZ" außerdem mitteilt, habe man in der KEF-Anmeldung hohe Risikozuschläge und Kostensteigerungen eingerechnet. Wenn alles gut laufe, werde man am Ende unter der Summe von 288 Millionen Euro liegen. Bei der KEF glaubt man offenbar nicht daran und warnt laut epd Medien bereits vor weiteren Kostensteigerungen. Und auch zeitlich wird sich die Sanierung verzögern, war man im vergangenen Jahr noch mit einer Fertigstellung bis 2034 ausgegangen, so peilt man mittlerweile schon 2036 an.