RTL hat im vergangenen Jahr das exklusiv von DWDL erhobene Frische-Ranking, für das wir den Anteil an Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren im Abendprogramm (20:15 bis Mitternacht) der acht Vollprogramme auswerten, in den meisten Monaten klar angeführt. Dieses Bild zeigte sich auch im Januar 2024 - auch wenn der Fabel-Wert von 100 Prozent Frische-Anteil, den man im Januar 2023 erreicht hatte, nicht erneut aufstellen konnte.

Trotzdem war auch im Januar 2024 weniger als zehn Prozent des RTL-Abendprogramms mit Wiederholungen bestückt - und teils kam man sich mit Sport-Übertragungen und eigentlich geplanten Sendungen so ins Gehege, dass man Teile davon gar auf RTL+ auslagern musste. In der Spitzengruppe, die wie immer aus RTL und den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern besteht, war es Das Erste, das im Vergleich zu den Anderen deutlich zulegte und zum ersten Mal seit über einem Jahr wieder vor dem ZDF lag.

Alle anderen Sender lagen bei einem Primetime-Wiederholungsanteil von über 50 Prozent, wobei Sat.1 mit 46 Prozent Frische-Anteil das Verfolgerfeld noch anführte. ProSieben hielt sich dafür in diesem Januar deutlich stärker zurück, der Dezember-Wert wurde um 25 Prozentpunkte unterschritten, im Vergleich zum Januar 2023 ging der Frische-Anteil um elf Prozentpunkte und damit so stark wie bei keinem anderen Sender zurück. RTLzwei und Vox lagen damit auf Augenhöhe, Kabel Eins bildete das Schlusslicht, zeigte aber trotzdem wieder mehr frisches Programm als noch im Dezember oder auch im Januar des vergangenen Jahres.

    FIX-Punkte
Januar 2024
Vergleich zum
Vormonat
Vergleich zum
Januar 2023
Jahresschnitt '24
(vs 01-01/23)
RTL 91 von 100 +1 -9 91
(-9)
Das Erste 88 von 100 +5 +7 88
(+7)
ZDF 84 von 100 -6 -7 84
(-7)
Sat.1 46 von 100 -1 +2 46
(+2)
ProSieben 38 von 100 -25 -11 38
(-11)
RTLzwei 37 von 100 +18 +2 37
(+2)
VOX 35 von 100 +18 -5 35
(-5)
kabel eins 24 von 100 +9 +3 24
(+3)

Frische-Index-Verlauf bis Januar 2024

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Quelle: DWDL.de-Recherche
dwdl.de/zahlenzentrale

Wie wir die Daten erheben und was sie aussagen

Wir werten Monat für Monat das Programm der acht großen Vollprogramme zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht aus und ermitteln den Anteil an "frischem Programm", wozu wir Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren rechnen. Sendungen, die vorab gestreamt werden konnten, gelten hier ebenfalls als "frisches Programm". Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird.

Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung.