Mehr als 50 Jahre lang ist die "Sesamstraße" nun schon Teil der deutschen Fernseh-Geschichte, aber erst seit dem vergangenen Jahr gibt es in dem Formt mit Elin auch eine Figur mit einer sichtbaren Behinderung. Das junge Mädchen hat die Diagnose Infantile Cerebralparese und sitzt daher im Rollstuhl, im vergangenen Jahr konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer Elin bereits in zwei Folgen sehen. Für die kommende Staffel hat der NDR nun Veränderungen angekündigt, so wird Elin einen neuen Rollstuhl erhalten. 

"Auf Anregung und unter Mithilfe der Community von Menschen mit Behinderungen hat sie nun einen neuen, an ihre Körpergröße optimal angepassten Rollstuhl bekommen und sorgt so für eine noch authentischere Darstellung", heißt es vom Sender. Und René Schaar, stellvertretender Gleichstellungsbeauftragter im NDR und Ideengeber der Figur, sagt in einem Begleitvideo, dass die Proportionen bei dem alten Rollstuhl nicht gestimmt haben und man immer wieder das Feedback erhalten habe, dass der Rollstuhl zu groß sei. 

Sesamstraße Elin © Emma Wedemeyer/NDR So sieht der neue Rollstuhl von Elin aus.

Das will man mit der Neuanfertigung, die übrigens zu großen Teilen aus einem 3D-Drucker stammt und in den NDR-Werkstätten gebaut wurde, beheben. Die Puppe selbst wurde von der Jim Henson Company im Auftrag des Sesame Workshop ebenfalls komplett neu angefertigt und wird in dieser Form erstmals eingesetzt. In Elins erster Staffel nutzte der NDR nach eigenen Angaben eine Leihgabe des Sesame Workshop. Die neue Figur hat nun ein neues Outfit und eine etwas andere Frisur als noch im vergangenen Jahr. Gespielt wird die Puppe von Iris Schleuss und der Handspielerin Charlie Kaiser.

"Unser Rollstuhl ist ein Kompromiss aus Authentizität und Bespielbarkeit. Es ist ein echter Kinderrollstuhl, den wir umgearbeitet haben, denn unten drunter muss ja noch die Puppenspielerin sitzen", erklärte René Schaar zum Staffelstart im Oktober 2023 gegenüber DWDL.de. Ziel sei es, dass sich Kinder, die einen Rollstuhl nutzen, in der Figur Elin wiedererkennen, so Schaar damals.