Seit vielen Jahren gehört Nico Hofmann zu den angesehensten Produzenten in Deutschland. Einen großen Teil seines Schaffens verbrachte er bei Bertelsmann, konkret in der UFA-Gruppe: Zunächst als Geschäftsführer der UFA-Tochter teamWorx, später auch an der Spitze von UFA Fiction und zuletzt eben auch als CEO der gesamten UFA-Gruppe. Nach seinem Rückzug von der Spitze des Konzerns und der Übergabe an Sascha Schwingel wurde Hofmann zum Chairman - diesen Posten gibt er nun aber auf, um sich selbstständig zu machen und zusammen mit Jan Mojtos Beta Film neue Inhalte zu entwickeln und zu produzieren (DWDL.de berichtete).
In einem Interview mit der "FAZ" haben Hofmann und Mojto nun über ihre Motivation gesprochen. Der scheidende UFA-Chairman sagt in dem Gespräch unter anderem, dass er von der Arbeit seines Nachfolgers Sascha Schwingel sehr angetan sei. Er habe schon nach wenigen Wochen gemerkt, wie gut der neue UFA-Boss seine Arbeit mache. "Welche Rolle soll ich da spielen? Der nette Grüßonkel oder der ‘Weise’ im Hintergrund zu sein, das ist mir zu wenig", so Hofmann in der "FAZ". Die Zusammenarbeit mit Mojto sei auch deshalb zustande gekommen, weil man über die vergangenen 25 Jahre hinweg "sehr eng miteinander verbunden" gewesen sei.
Bei der nun angekündigten Zusammenarbeit gehe es weniger um finanzielle Interessen, sondern um Inhalte, betont Hofmann. Jan Mojto sagt in dem Interview, dass er Hofmann für "einen der besten deutschen Produzenten" halte. Und weiter: "Mit ihm zusammen wollen wir große, kleine, auf jeden Fall interessante und besondere Produktionen gestalten. Große Erzählprogramme schweben uns vor. Wir konzentrieren uns, wenn Sie so wollen, auf das Wesentliche."
Zu konkreten Projekten wollen sich Hofmann und Mojto vorerst aber noch nicht äußern. Er würde jetzt ungern Projekte ankündigen, bei denen in einem Jahr gefragt werde, wo sie bleiben, sagt Hofmann. "Aber Sie können davon ausgehen, dass wir sehr konkret überlegen, woran wir vom 1. März an arbeiten wollen. Wichtig für uns ist, ein Gespür dafür zu haben, wie die jetzige junge Generation tickt, was und warum sie es anschaut." Und Mojto ergänzt, dass Gegenwärtigkeit wichtig sei. "Wir erzählen, auch wenn wir Vergangenheit schildern, für die heutigen Zuschauer. Wir gehören zur Unterhaltungsindustrie, vermitteln aber auch Werte. Erzählhaltung zu zeigen, sie spüren zu lassen, ohne dass es zur Sonntagspredigt wird, ist entscheidend", so der Beta-Chef.
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