Foto: SchlämmerblogSeit dem vergangenen Jahr ist Hape Kerkeling in der Rolle des Grevenbroicher Lokaljournalisten Horst Schlämmer einer der größten Helden der deutschen Fernsehlandschaft. Kaum noch eine große Sendung oder Preisverleihung möchte ihr Programm ohne die Figur des rumpeligen Journalisten bestreiten, der offen ausspricht, was viele denken und den Medienzirkus gehörig vorführt. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Wirtschaft die äußerst beliebte Figur für sich entdeckt und für die Werbung in Beschlag nimmt.

Mitte Januar startete Schlämmer ein Weblog, in dem in launigen Einträgen und Filmen dokumentiert wird, wie die Comedy-Figur sich um den Führerschein bemüht. Dank der prominenten Hauptfigur stürmte die Online-Publikation schnell auf eine hohe Position in den deutschen Blogcharts. Was in Zahlreichen Weblogs seitdem spekuliert wurde, wurde nun von Schlämmer selbst in Form eines Blog-Eintrages auf seiner Website bestätigt: Bei dem Blog-Projekt handelt es sich um eine Marketing-Aktion des Autoherstellers "Volkswagen". Zudem ist in den Filmen, die das Weblog bereithält, nun ein Abspann zu sehen, der auf den Sponsor hinweist (Bild). Produkte des Herstellers erhielten in verschiedenen Szenen der Video-Einträge des Blogs bereits immer wieder den Vorzug gegenüber anderen Fabrikaten.
 
 
Im Original klingt das bei Schlämmer so: "Ich bin stellvertretender Chefredakteur und deutschlandweit Grevenbroicher Prominenter. Daher finden mich wirtschaftliche Kreise interessant am Punkto Öffentlichkeitsarbeit. Das wurde von einem Ergebnis gekrönt: Volkswagen übernimmt faktisch meinen Führerschein. Und sorgt auch dafür, dass Ihr, Freunde, dokumental live dabei sein könnt. Das schaffe ich doch nicht alleine!"
 

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Realisiert wird das Schlämmer-Blog von der Hamburger Agentur Tribal DDB, einer Firma, die sich als "Wegbereiter für die intelligente Verzahnung moderner Medien- und Kommunikationsformen versteht". Mit der Auswahl der Figur Horst Schlämmer bewies das Unternehmen offenbar ein glückliches Händchen. Denn das Blog, das zunächst nicht als Werbeform erkennbar war, bedient mit seinem Protagonisten die überaus große Sympathie, die Hape Kerkeling in seiner Paraderolle genießt. Zudem lässt diese hohe Sympathie auch einen Sturm der Entrüstung, der bei ähnlich gelagerten Werbeaktionen schon mal durch die Blogosphäre zieht, derzeit ausbleiben.