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Bereits vor einigen Monaten ist bekannt geworden, dass die türkische Acun Medya Gruppe mit 50 Prozent bei der Sport1 GmbH einsteigt - also bei dem Unternehmen, das den gleichnamigen Free-TV-Sender, zwei Pay-TV-Kanäle und die Online-Plattform betreibt. Der Deal stand damals noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Zustimmung - doch diese Hürden haben Acun Medya und Sport1 inzwischen genommen. 

So hat die KEK auf ihrer jüngsten Sitzung am Dienstag dem Deal zugestimmt. Damit steht fest, dass die Medienhüter keine Gefahr für die Meinungsvielfalt sehen. Alles andere wäre aber auch ziemlich überraschend gewesen, schließlich übernimmt Acun Medya nur die Hälfte eines vergleichsweise kleinen Spartensenders - und war bislang auch noch gar nicht in Deutschland aktiv. Bereits vor einigen Wochen hatte das Bundeskartellamt den Deal durchgewunken (DWDL.de berichtete). Nun muss die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) nur noch einen entsprechenden Bescheid ausstellen.

Acun Medya zahlt für die Sport1-Anteile 30 Millionen Euro, vollkonsolidiert wird das Unternehmen aber auch künftig über die Highlight Communications AG, zu der ja nicht nur Sport1 gehört, sondern auch beispielsweise Constantin Film. Mit dem neuen Partner an der Seite soll sich Sport1 deutlich breiter aufstellen als bislang, die Rede bei Bekanntgabe des Deals war von einer "umfangreichen Content-Offensive". So sollen international bekannte und bereits erfolgreiche Entertainment- und Sportunterhaltungs-Formate von Acun Medya über Sport1 künftig auch ihren Weg ins deutsche Fernsehen finden. Angekündigt ist bereits eine deutsche Adaption des Sport-Reality-Formats "Exatlon", das bereits im Herbst starten soll. 

Die Acun Medya Gruppe produziert in mehr als 15 Ländern Sportinhalte sowie fiktionale und non-fiktionale Inhalte jeweils mit Fokus auf das lokale Publikum. Sie ist zudem an den Veranstalterinnen der türkischsprachigen Programme TV8, TV8 International und TV8,5 beteiligt, die auch in Deutschland empfangbar sind. In der Dominikanischen Republik besitzt man außerdem das nach eigenen Angaben weltweit größte Open-Air-Produktionszentrum. Gründer und Eigentümer der Gruppe ist Acun Ilıcalı, der auch Eigentümer des Hull City Football Club im Vereinigten Königreich ist.

KEK: FAST-Channels und Vorsitzende

Neben dem Einstieg von Acun Medya bei Sport1 hat die KEK nun auch den acht FAST-Channels von RTL grünes Licht gegeben. Diese startete man vor wenigen Wochen und rollt sie nun immer weiter aus (DWDL.de berichtete). Und dann ist auch noch Georgios Gounalakis für weitere zweieinhalb Jahre zum KEK-Vorsitzenden gewählt worden.  Als stellvertretende Vorsitzende wurde Insa Sjurts im Amt bestätigt. Turnusgemäß beginnt die neue Amtszeit am 1. Oktober 2024.