Unter anderem mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sprach Caren Miosga am Sonntagabend in ihrer gleichnamigen ARD-Talksendung. 20 Minuten nach Beginn des Debattenformats, als das Einzelinterview mit dem Politiker gerade vorbei war, wurde eben dieses durch Proteste im Publikum gestört. Zwei Personen begannen zu brüllen und hielten zwei Plakate in die Höhe. Von den Protesten war im TV zunächst nichts zu sehen. Die Regie blendete anfangs hauptsächlich die Moderatorin ein. Diese sagte – anfangs leicht verwirrt:



"Wir haben zwei Proteste im Publikum. Könnten Sie… Wären Sie so freundlich… Ja. Es gibt zwei Proteste, ich weiß nicht, ob Sie das zu Hause sehen können. Sie halten zwei Plakate hoch und ich kann nicht so richtig lesen, was drauf steht." Zu erkennen waren darauf zwei kurdische Journalistinnen, die kürzlich bei einem Luftangriff getötet wurden. Als Miosga die Plakate ansprach, entschied sich die Regie doch, die Protestaktion kurz auch im Bild zu zeigen. "Darf ich Sie bitten, entweder einmal zu formulieren, was Sie wollen oder das Studio zu verlassen?" fragte Miosga in Richtung der Publikumsränge.



Aus dem Publikum war dann die Forderung zu hören, dass "die deutsche Medienlandschaft" ihr Schweigen brechen solle. Miosga entgegnete, dass die Medien nicht schweigen würden und bat erneut darum, "dass Sie aufhören zu schreien." Das Anliegen bezeichnete Miosga als sicher berechtigt, sie bat jedoch darum, die Sendung fortsetzen zu können. Nicht mehr im Bild zu sehen war, dass – unter vereinzeltem Applaus – die Störer dann vom Sicherheitspersonal nach draußen geführt wurden. "Danke für Ihr Verständnis, danke, dass Sie das Studio verlassen", rief Miosga den Personen hinterher – und setzte ihre Sendung dann fort. Die komplette Störaktion dauerte rund 80 Sekunden.