The Voice Logo© NBC
Nachdem in der vergangenen TV-Saison das Casting-Battle zwischen "The Voice" und "American Idol" lief, kämpft das NBC-Format im September nun wieder gegen eine FOX-Musikshow und muss sich zum ersten Mal gleich zu Beginn der TV-Saison behaupten. In diesem Fall heißt der Gegner allerdings, wie demnächst auch in Deutschland, "The X Factor" und NBC wird alles daran setzen, das gute Quotenniveau der zweiten Staffel beibehalten zu können. Wie auch bei der deutschen Adaption litt "The Voice" allerdings ab der Battle-Phase unter Zuschauerverlust, weshalb Executive Producer Mike Burnett kürzlich während einer Pressekonferenz in seinem Zuhause in Malibu mit Neuerungen zur dritten Staffel überraschte. Um dem Quotenschwund nach der erfolgreichen Blind Auditions-Phase entgegenzuwirken, wird es in diesem Herbst zwei grundlegende Änderungen geben. Während der Battle-Phase, in der jeweils immer zwei Kandidaten eines Coach-Teams gegeneinander antreten müssen und der Coach sich für einen Kandidaten entscheiden muss, wird es ab sofort das so genannte "The Steal"-Element geben: Die drei gegnerischen Coaches haben die Möglichkeit, den ausgeschiedenen Kandidaten mit dem Buzzer direkt wieder zurückzuholen und in das eigene Team zu stehlen. Somit erhofft sich Burnett eine komplett neue Dynamik bei "The Voice", die auch bitter nötig zu sein scheint: "Dieses Jahr steht viel mehr auf dem Spiel… Aber es funktionierte [bei den Aufzeichnungen] sogar besser als erhofft."

Carson Daly© NBC
Der Moderator Carson Daly fügte während der Pressekonferenz noch hinzu: "Das ist wie ein Phantasie-Footballspiel… Wir wollten unsere Coaches in die Lage versetzen, in der sie nicht nur ihr eigenes Team beobachten, sondern einen Blick auf die komplette Liga werfen müssen. Die Liga sind in diesem Fall die drei gegnerischen Coaches." Laut Regeln darf jeder Coach zwei Mal "The Steal" einsetzen, was automatisch zur Folge hat, dass vor den darauffolgenden Liveshows deutlich mehr Kandidaten vorhanden sein werden. Doch genau in diesem Moment wird die zweite Neuerung in Kraft treten, da in der "Knockout"-Runde das Kandidatenfeld drastisch reduziert wird und jeder Coach jeweils nur fünf Kandidaten in die Liveshows schicken darf. Ob NBC mit dieser Strategie die Zuschauer während des Staffelverlaufs vor den Bildschirmen halten kann, wird sich im Oktober zeigen. Zuerst einmal steht allerdings die Premierenwoche Anfang September an, die sicherlich hoch spannend verlaufen wird, da "The X Factor" mit Juror-Neuzugang Britney Spears aus Quotensicht sicherlich eine bessere Ausgangssituation hat. Sollten Ihrer Meinung nach diese Änderungen auch beim deutschen "The Voice" umgesetzt werden, um sich gegen "X Factor" behaupten und den Quotenschwund während der Staffel aufhalten zu können?    

American Idol Logo© FOX
FOX setzt in der kommenden TV-Saison bei seinen Casting-Formaten voll und ganz auf große Namen. Neben Britney Spears bei "The X Factor" konnte der Sender für die im Januar startende Staffel von "American Idol" für rekordmäßige 17 Mio. Dollar Superstar Mariah Carey gewinnen. Doch ein oder zwei weitere Jury-Posten für "Idol" sind von FOX noch zu vergeben, wobei einer davon laut US Weekly-Bericht bereits zu 100% vergeben sein soll. Am gestrigen Abend war auf allen amerikanischen Promi-TV-Magazinen wie bspw. E!News oder Access Hollywood und natürlich auch auf sämtlichen Online-Portalen das Thema Nummer 1 die Verpflichtung von R&B- und Pop-Star Nicki Minaj als neue Jurorin von "American Idol".

Nicki Minaj© FOX
Ironischerweise drückte Minaj in der letzten Staffel bei einem Auftritt in der Show bereits ihr Interesse an Jennifer Lopez‘ Jury-Sitz scherzhaft aus, was nun Wirklichkeit zu werden scheint. Zum Honorar von Nicki Minajs Juryverpflichtung wurden allerdings noch keine Angaben gemacht. Dem Bericht zu Folge soll lediglich ein Punkt noch zu Verzögerungen der Vertragsunterzeichnung sorgen, da "American Idols" Hauptsponsor Coca Cola ist und Nicki Minaj erst vor Kurzem einen millionenschweren Werbedeal mit Pepsi abgeschloss, was beiden Firmen verständlicherweise nicht gefällt. Die ersten Fanreaktionen fielen sehr unterschiedlich aus, da Nicki Minaj in den USA momentan zwar der Superstar schlecht hin ist und einen Top10-Hit nach dem anderen hat, aber nicht unbedingt für ihre guten Gesangsqualitäten bekannt ist. Die quirlige Sängerin wird aber sicherlich für viel Gesprächsstoff sorgen und die Show mit ihrer extrovertierten Art aufmischen.

The Next Juroren© The CW
Auch wenn die Sommersaison fast schon vorbei ist, versuchte in der letzten Woche der kleinste der Broadcast Networks The CW mit einem neuen Musikformat aufzutrumpfen, obwohl die Amerikaner in den letzten Wochen bereits ausreichend mit "America’s Got Talent", "Duets" und "Opening Act" versorgt waren. "The Next (Fame Is At Your Doorstep)" behauptet von sich selbst, ein komplett neuartiges Konzept vorweisen zu können, doch in Wahrheit hat sich The CW bei seinem Sommerformat mit Elementen von bereits existierenden Castingformaten bedient. "The Next" sucht den nächsten großen Musikstar, der von vier prominenten Mentoren unterstützt und gecoacht wird. Gloria Estefan, John Rich, Nelly und Joe Jonas (Jonas Brothers) wurden für die erste Staffel von "The Next" als Mentoren gewonnen und müssen pro Folge einen Schützling daheim 72 Stunden lang begleiten und mental und gesanglich auf den Auftritt vor einem großen Publikum vorbereiten. Jede Folge findet in einer anderen Stadt statt und die jeweils vier Kandidaten müssen in einer Halle vor lokalem Publikum auftreten. Jenes Publikum vor Ort entscheidet dann auch per Twitter und Facebook, welcher der vier Kandidaten ins Halbfinale einziehen darf. Erst dann dürfen auch die Zuschauer daheim mit entscheiden.

The Next Logo© The CW
Auch wenn The CW sichtlich bemüht war, ein einzigartiges Musikformat zu präsentieren, welches sich von den bereits existierenden abhebt, ging dieser Plan leider ganz und gar nicht auf, da zum Einen die Mentoren keine wirklich große Bedeutung haben, da sich der Zuschauer bei den Einspielern fragt, was bspw. eine rasenmähende Gloria Estefan mit der Mentorenfunktion für eine Nachwuchsmusikerin zu tun haben soll. Und des Weiteren sind die 72 Stunden, die die Mentoren mit ihren Schützlingen verbringen, sehr offensichtlich gestellt und es ist keine Spontaneität zu erkennen. Am Ende winkt dem Gewinner jedenfalls ein Plattenvertrag mit Atlantic Records, die es hoffentlich nicht jetzt schon bereuen, da die Auftaktfolge nur desaströse 850.000 Zuschauer hatte (0,3 Zielgruppenrating). Angesichts dessen dürfte es dieses Format glücklicherweise nicht über den großen Teich nach Deutschland schaffen.