Plakatmotiv zur neuen "Project Runway"-Staffel mit nackten Models in Los Angeles nicht erwünscht. Außerdem: Praktikant verursacht Fernsehpanne zum Flugzeugunglück von San Francisco und "The Bridge" mit gestörter Diane Kruger...
Heidi Klums Erfolgsshow "Project Runway" steht in den Startlöchern für die mittlerweile 12. Staffel und schon vor der Ausstrahlung der ersten Folge am 18. Juli schaffte es das deutsche Topmodel, die USA zu polarisieren. Die Show ist dafür bekannt, mit provokanten und freizügigen Plakatmotiven zu jeder neuen Staffel auf Zuschauerfang zu gehen, doch in diesem Sommer schossen die kreativen Köpfe nach Meinung der Stadt Los Angeles übers Ziel hinaus. Eigentlich sollten die Plakate auf großen Billboardflächen und an Bushaltestellen im Sonnenstaat angebracht werden, doch kurz vor Kampagnenstart entschied die Stadt Los Angeles, dass die nackten Körper auf den Plakaten für die Bevölkerung doch ein bisschen zu gewagt und zu "schlüpfrig" seien. Das Plakatmotiv unter dem Motto "Fashion Reigns" zeigt Heidi Klum als Königin in barockem Gewand, die auf einem Thron sitzt und gemeinsam mit ihrem Mentor Tim Gunn auf die vor ihr sich räkelnden nackten Models herabschaut. Auch wenn der Sender Lifetime die Entscheidung der Stadt Los Angeles gegenüber dem Hollywood Reporter und Variety.com bestätigte, ist zumindest ein Billboard-Plakat am Sunset Boulevard zu sehen.
Das alles andere als prüde New York City hingegen bewilligte die Kampagne ohne Einwände, weshalb sich seit letzter Woche die "Project Runway"-Plakate in ganz Manhattan an Bushaltestellen befinden. Schade nur, dass bisher keine großen Billboardflächen von Lifetime in New York gebucht wurden, da das Motiv in der momentanen Größe trotz der nackten Models nicht wirklich auffällt.
In der letzten Woche kam es zu einer unglücklichen Fernsehpanne in den USA, die sich auf Grund eines Praktikantenfehlers ereignete. Nach dem schrecklichen Flugzeugunglück in San Francisco am 6. Juli, als es bei der Landung des Asiana Flugs 214 zu einem Unfall kam, der drei Menschen das Leben kostete, berichteten die Medien tagelang mit neuen Details und Hintergründen. Am vergangenen Freitagnachmittag gab der lokale Fernsehsender KTVU Channel 2, der in der Bay Area von San Francisco überträgt, überraschenderweise die Namen der Piloten bekannt. In der Berichterstattung hieß es, dass laut Angaben des NTSBs (National Transportation Safety Board) die Piloten mit den Namen "Captain Sum Ting Wong", "Wi Tu Lo", "Ho Lee Fuk" und "Bang Ding Ow" an Bord gewesen sein sollen.
Kurze Zeit darauf wurde dem Sender aber bewusst, dass es sich bei den Piloten um Phantasienamen handelt, die beim lauten Vorlesen englischen Aussprüchen ähneln. Wie konnte so ein fataler Fehler passieren? Auf Nachfrage des Senders hin bestätigte angeblich ein Praktikant des NTSBs unbefugter Weise die Meldung über die vier Piloten, was nicht folgenlos blieb, wie die offizielle Entschuldigung auf der NTSB-Webseite erahnen lässt: "Die NTSB veröffentlicht oder bestätigt gegenüber den Medien keine Namen von Flugpersonal oder Menschen, die in einem Transportunglück verwickelt sind... Wir werden dafür sorgen, dass sich solch ein ernstzunehmender Fehler nicht wiederholen wird." Der Praktikant wurde daraufhin umgehend gefeuert. Trotz des Schuldeingeständnisses des NTSBs entschuldigte sich auch der Sender KTVU On Air. Newsanchor Frank Somerville gab zu, dass die Namen der Piloten vorher nicht laut vorgelesen wurden und außerdem noch weitere Fehler beim Telefonat mit dem NTSB begangen wurden: "Wir haben die Person nie nach seiner Position beim NTSB gefragt. Die Person hat die Namen bestätigt, die wir eigentlich hätten hinterfragen müssen."
Der Kabelsender FX zeigte am vergangenen Mittwoch seine neue Thrillerserie "The Bridge", die auf dem Originalformat aus Skandinavien basiert, welches in Deutschland unter dem Titel "Die Brücke - Transit in den Tod" im letzten Jahr im ZDF lief. Bereits Wochen zuvor machte der Sender seine Zuschauer mit gruseligen Teasern neugierig, die bspw. einen Wohnwagen mit einer schreienden Frau zeigten. Ursprünglich hatten die Produzenten die Idee, die Serie an der Grenze zwischen Windsor (Kanada) und Detroit (USA) spielen zu lassen, was aber inhaltlich nur wenig Spielraum gab. So entschieden sich die Macher für eine überaus heiklere Grenze, die auch im wirklichen Leben für viel Zündstoff sorgt. Auf der berühmtberüchtigten "Bridge of the Americas" im amerikanisch-mexikanischen Grenzgebiet zwischen El Paso (Texas) und Ciudad Juárez (Mexiko) gehen eines Nachts plötzlich sämtliche Lichter aus und bevor die Polizei herausfinden kann, wie es zu dem Stromausfall kommen konnte, findet jene kurze Zeit später mitten auf der Brückengrenzlinie eine Leiche.
Die amerikanische Mordermittlerin Sonya North (Diane Kruger) und ihr mexikanisches Pendant Marco Ruiz (Démian Bichir) erscheinen beide gleichzeitig am Tatort und finden erst bei der späteren Autopsie heraus, dass es sich bei der Leiche um zwei Frauen handelt. Der Oberkörper gehört einer amerikanischen Richterin und bei der unteren Hälfte des Körpers handelt es sich um eine mexikanische Frau. Somit sind die beiden Ermittler gezwungen, gemeinsam dem Serienkiller auf die Schliche zu kommen, der auf beiden Seiten der Grenze sein Unwesen treibt. "The Bridge" versucht die Grenzkonflikte wie Korruption, Menschenhandel, Immigration und Drogenschmuggel so lebensnah und echt wie möglich darzustellen, weshalb in den Szenen, die in Mexiko spielen, vorwiegend spanisch gesprochen wird und Untertitel eingesetzt werden.
Ein absolutes Novum im amerikanischen Fernsehen, was FX als große Chance sieht, da in den USA viele spanisch-sprechende Menschen leben. Selbst Pressekonferenzen im Vorfeld zum Serienstart wurden in Englisch und in Spanisch gehalten. "The Bridge" hielt den Zuschauer von der ersten Minute an in gebannter Spannung und die unterschiedlichen Ermittlungsmethoden von Sonya und Marco versprechen viele Reibungspunkte. Besonders Sonya, die unter dem Asperger-Syndrom leidet und keine Sozialkompetenz besitzt, eckt mit ihren sonderbaren Verhaltensweisen immer wieder an, da sie bspw. keinen Augenkontakt mit Menschen halten kann und über nur wenig Einfühlungsvermögen verfügt. Nach einem soliden Start mit 3,04 Mio. Zuschauern stehen die Chancen gut, dass die FX-Serie auch ins deutsche Free-TV verkauft wird.