• VPRT© VPRT
    Bei der "VPRT Radio Lounge", bei der in der vergangenen Woche Vertreter von Medienaufsicht, Politik und Radiowirtschaft über die Themen "Werbemarktentwicklung und Werbeharmonisierung auf dem Radiomarkt" diskutierten, erneuerte Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio beim Privatsenderverband VPRT, die Forderung nach einer stärkeren Werbebeschränkung bei den Öffentlich-Rechtlichen. Er plädierte für die bundesweite Einführung des NDR-Modells, das nur 60 Minuten Werbung in nur einem Hörfunkprogramm vorsieht. Sponsoring sowie lokal- oder regionalbezogene Werbung will Schunk gleich komplett ausschließen. Schunk: "Mit einer solchen Regelung bleibt die Gattung Radio nach wie vor ein attraktiver, reichweitenstarker Werbeträger." Die Umsatzeffekte seien für die ARD kaum spürbar, für private Sender gäbe es aber "eine faire Chance im Wettbewerb um Werbegelder". Harald Hammann von der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz zeigte sich zwar offen, verwies aber darauf, dass die Einnahmeausfälle entsprechend kompensiert werden müssten. Die unabhängige Kommission KEF, die den Finanzbedarf der Rundfunkanstalten ermittelt und dann die Höhe der Rundfunkgebühr bzw. des Haushaltsbeitrags vorschlägt, soll dazu in einem Sondergutachten die Auswirkungen einer Reduzierung der Werbung prüfen.
  • Facebook© Facebook
    Anfang Mai hat die österreichische Aufsichtsbehörde KommAustria dem ORF den Betrieb zahlreicher Facebook-Seiten untersagt, darunter der offiziellen Auftritte von Hitradio Ö3 mit über 270.000 Fans und Radio FM4 mit knapp 130.000 Fans. Der ORF kündigte bereits an, mit allen rechtlichen Mitteln gegen diese Entscheidung vorzugehen. Doch vorerst ist man nun auf Ausweichlösungen angewiesen. Bei Ö3 wurden die Seiteninhaber-Rechte an den ursprünglichen Gründer der Ö3-Facebook-Gruppe, den Schweizer Michi Gallobitsch, übergeben, der die Seite nun weiter betreibt. Bei FM4 sind ebenfalls drei Hörer und Fans des Senders eingesprungen. In einem Interview mit jetzt.de sagte einer der neuen Seitenbetreiber: "Wir versuchen selbstverständlich das Angebot, so weit es uns möglich ist, in dem gewohnten Umfang aufrecht zu halten. Allerdings betreiben wir die Seite in unserer Freizeit, also kommt es hie und da zu Einschränkungen. Es kommen zum Beispiel immer wieder Fragen über gehörte Lieder, wie sie denn heißen. Ich kann da nur für mich sprechen, aber wenn ich Zeit habe, versuche ich auch diese Fragen zu beantworten - dass das leider nicht immer geht, muss den Fans aber klar sein."
  • Deutscher Musikrat© Deutscher Musikrat
    Um sich nachts deutlicher von anderen Sendern abzuheben, die fast ausschließlich Musik senden, will Deutschlandradio-Intendant Willi Steul ab 2013 zu dieser Zeit im Deutschlandfunk nur noch ein Wortprogramm senden. "Es sind nachts unendlich viele Menschen auf der Autobahn unterwegs, die informiert werden möchten", erklärte er dazu. Beim Deutschen Musikrat stößt diese Entscheidung auf Unverständnis. Generalsekretär Christian Höppner warf Steul vor, eine kurzsichtige und vermeintliche Programmprofilierung" anzustreben und an den "Grundfesten des Bildungs- und Kulturauftrags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks" zu rütteln. Der Wegfall von sieben mal vier Stunden Musik pro Woche könne weder im restlichen Deutschlandfunk- Programm, noch bei Deutschlandradio Kultur kompensiert werden. Er hält ein reines Wortprogramm zudem für "nicht besonders attraktiv für die Hörer": "Bei den vielfältigen Informationsmöglichkeiten in Print- und Online-Medien, z.B. auch durch On-Demand-Nutzung, ist ein verstärkter Nutzerbedarf für den Ausbau des Wortprogrammes nicht erkennbar." Gefährdet sieht der Musikrat den Fortbestand der vier Klangkörper des Deutschlandradio, da sie durch den Wegfall von Sendeplätzen ein Legitimations-Problem bekämen.
  • Olympia 2012© Olympia
    Nicht nur im Fernehen und im Web wird die ARD die Olympischen Sommerspiele 2012 in London gemeinsam mit dem ZDF umfangreich begleiten, auch im Radio ist Olympia natürlich großes Thema. Die Leitung liegt wie schon 2008 bei Alexander Bleick, der ankündigte, den einzelnen ARD-Wellen einen "Baukasten" zu bieten, aus dem diese sich dann die gewünschten Beiträge und Experten-Gespräche zusammenbauen können. Insgesamt sollen Sabine Töpperwien, Martina Knief, Martin Roschitz und Oliver Frick während der Olympischen Spiele 1.300 Live-Gespräche mit den Programmen in Deutschland führen. Ein Schwerpunkt des Angebots sind - neben den Informationsprogrammen - die reichweitenstarken Wellen wie beispielsweise WDR 2, Bayern 3, NDR 2, SWR 3 oder MDR Jump. "Dort wird man schon frühmorgens beim Frühstück erfahren, wie ein deutscher Medaillengewinner in der Nacht nach seinem Erfolg gefeiert hat", so Bleick. Neben der journalistischen Aufbereitung der sportlichen Wettbewerbe liegt ein besonderer Schwerpunkt auch auf der Hintergrundberichterstattung, für die die Auslandskorrespondenten Torsten Huhn (NDR), Barbara Wesel (RBB), Stephan Lochner (SWR) und Dr. Sebastian Hesse-Kastein (MDR) verantwortlich zeichnen, um die Themen Doping und Sportpolitik sind zusätzlich Sebastian Krause (BR) und Tim Brockmeier (HR) im Einsatz.
  • Deutscher Radiopreis© Radiopreis
    Noch bis zum 31. Mai können Radiosender ihre Bewerbungen für den Deutschen Radiopreis 2012 einreichen, der dann am 6. September in Hamburg vergeben wird. Über die Preisträger entscheidet auch in diesem Jahr eine Grimme-Jury, deren Zusammensetzung nun bekannt gegeben wurde. Den Vorsitz hat Torsten Zarges von "kress" inne. Die weiteren Mitglieder: Niels Alzen (Scholz & Friends), Manfred Erdenberger (WDR), Uwe Frigge (Free Hill AG), Claudia Gerhards (Professorin für Kommunikation und Multimedia, FH Düsseldorf), Andrea Kaiser (freie Journalistin, u.a. epd medien), Günther Lindinger (Medienberater, solution4media), Matthias Lührsen (Hastings Audio Network), Ralf Mothil (selbständiger Strategie- und Programmberater bei Radiosendern), Ute Rang ("Thüringer Allgemeine") und Hans-Peter Stockinger (Mitgründer von SWF3)
  • Klassik Radio© Klassik Radio
    Nachdem die Klassik Radio AG wirtschaftlich die Kurve bekommen hat und in diesem Jahr den Gewinn deutlich steigern konnte, wird das Unternehmen erstmals eine Dividende an seine Aktionäre auszahlen - und zwar 10 Cent  je Aktie. In Summe 482.500 Euro - über die Hälfte des Bilanzgewinns verbleibt somit nicht im Unternehmen, sondern geht an die Eigentümer. "Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren eine echte Dividendenperle in der deutschen Börsenlandschaft zu werden." so Ulrich R. J. Kubak, Geschäftsführer und Hauptaktionär der Klassik Radio AG.