Antenne Deutschland© Antenne Deutschland
Im Oktober 2020 startet bekanntlich der zweite "Bundes-Mux" via DAB+ - insgesamt 16 weitere Radiosender werden dann bundesweit via DAB+ ausgestrahlt. Angesichts der wachsenden Verbreitung des Standards also eine gute Möglichkeit, seine Reichweite nochmal erheblich auszubauen. Sechs Programme wird die Plattformanbieterin Antenne Deutschland selbst veranstalten, acht weitere Plätze wurden nun vergeben. So werden künftig etwa Antenne Bayern und der Ableger Rock Antenne bundesweit zu hören sein, dazu auch RTL Radio und das neue Kinderradio Toggo Radio von Super RTL. Die Energy-Gruppe wird ein weiteres bundesweites Programmformat starten, dazu kommen der Comedy-Sender Joke FM, der Heimwerker-Kanal Profi Radio und "Drivers Classics von WIM". Zwie Programmplätze sind noch frei, hier befinde man sich "in konkreten Gesprächen mit namhaften Bewerbern".  Ab Ende 2020 sollen in der ersten Phase des Netzausbaus bereits 67 Millionen Einwohner das neue Bouquet empfangen können.

Nielson Logo© Nielsen
Ein Silberstreif am Horizont: Zumindest bei den Brutto-Zahlen konnte die Radio-Branche im Juni die Werbeumsätze im Vergleich zum Juni des Vorsatzes überraschend steigern - um immerhin 2 Prozent. Nun sind Brutto-Zahlen ja immer mit Vorsicht zu genießen, weil Rabatte, Gegengeschäfte und ähnliches nicht entsprechend berücksichtigt werden - doch es sieht ganz so aus, als ginge die Erholung im Radio-Bereich deutlich schneller vonstatten als in den meisten anderen Medien-Gattungen, die meist noch im prozentual zweistelligen Bereich unter den Juni-Zahlen des Vorjahres lagen. Für den gesamten Werbemarkt beträgt das Minus laut Nielsen 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die herben Verluste der Corona-Monate konnten die Radiosender damit aber natürlich nicht wettmachen, aufs Jahr gerechnet beträgt das Minus laut Nielsen trotzdem noch 13,3 Prozent.

Spotify© Spotify
Der Podcast-Boom hält weiterhin unvermindert an und wird auch für Spotify in der Nutzung immer wichtiger. Um in der gigantischen Auswahl an allein über 30.000 deutschsprachigen und über eine Million internationalen Angeboten den Überblick darüber zu behalten, was gerade besonders angesagt ist, veröffentlicht Spotify ab sofort zwei Charts-Übersichten. In den "Top-Podcats" werden tagesaktuell die Podcasts, die in den vergangenen 30 Tagen die meisten Hörer verzeichneten, aufgelistet. Wer ganz vorne bei Neuentdeckungen dabei sein will, dem kann ein Blick auf die "Trending Podcasts" nicht schaden. Hier gehen nur die vergangenen sieben Tage ein - und es geht vor allem um jene Podcasts, die gerade ihre Hörerzahl deutlich ausbauen können. Der Fokus liegt also auf Neuerscheinungen, die auf Basis von Algorithmen in die Liste integriert werden.

Unterdessen setzt Spotify seine internationale Expansion fort und ist nun in Russland sowie zwölf weiteren europäischen Märkten gestartet. Im Einzelnen sind das Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kasachstan, Kosovo, Kroatien, Moldawien, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien, Slowenien, Ukraine und Weißrussland. Damit steigt die Zahl der Länder, in denen Spotify verfügbar ist, auf insgesamt 92. Vor allem in Russland gibt's einen großen für Musikstreaming, auf dem Spotify nun jetzt erst recht spät ins Rennen einsteigt. Laut IFPI streamen bereits 87 Prozent aller Musikfans in Russland Songs, in den USA sind es nur 68 Prozent, der weltweite Schnitt liegt bei 61 Prozent. Diese Streaming-affinen Nutzer gilt es für Spotify nun, zu sich zu locken.

Symbolbild© DWDL
Christian Bienert, der über Jahrzehnte als Autor und Moderator untrennbar mit der Ratesendung "Das klingende Sonntagsrätsel" verbunden war, ist im Alter von 72 Jahren verstorben. Zunächst schrieb er ab 1969 die Moderationen für seinen Freund Hans Rosenthal, von dem er die Sendung nach dessen Tod auch als Moderator übernahm. Die Sendung, die zunächst im Berliner Sender RIAS lief, entwickelte in West und Ost gleichermaßen Kultstatus. 1994 übernahm das Deutschlandradio das "Sonntagsrätsel", wo Bienert die Sendung bis 2012 moderierte. "Christian Bienert hat mit seiner unverwechselbaren Art ein Format kreiert und es zu einer der ältesten und erfolgreichsten Radiosendungen Deutschlands gemacht. Jahrzehntelang hat er eine riesige Fangemeinde angesprochen und ist zu einer der Stimmen in Ost und West geworden", würdigte Deutschlandradio-Programmdirektor Andreas-Peter Weber die Verdienste des nun Verstorbenen.

Podcast der Woche: Instahaze

Instahaze

von Kevin Hennings

Seit jeher machen sich die Drogenbeauftragten im deutschen Bundestag keine Freunde im Kreise der "Legalize it"-Gruppierung. Erst kürzlich hat sich Daniela Ludwig mit dem Satz "Cannabis ist kein Brokkoli" zur Internetbekanntheit gemausert, die von vielen Seiten kritisiert wird. So setze Sie sich nicht kompetent mit dem Thema auseinander und stelle Vergleiche mit Alkohol und Zigaretten an, die nicht als Argumente standhalten können. "Wir haben zwei Volksdrogen, ich brauche keine Dritte", sagte sie in einer Pressekonferenz etwa und wirft damit eher die Frage auf, weshalb diese Drogen dann nicht verboten werden und nicht, warum Marihuana gefährlich ist. In jedem Fall gilt: Jeder sollte sich mit diesem Thema beschäftigen, wird diese Diskussion in den nächsten Jahren immer präsenter. Das wird allein schon deswegen der Fall sein, weil der Besitz und Konsum von Cannabis bereits in einigen Ländern legalisiert wurde. "Instahaze" ist ein Podcast von drei jungen Unternehmern über eben jene Droge, seine Folgen, seine Verfechter und all die Argumente, die für oder gegen eine positive Gesetzeserlassung sprechen. Sie unterhalten sich über die unzähligen Halbwahrheiten und beleuchten Gerüchte von mehreren Seiten. Außerdem wird in regelmäßigen Abständen geklärt, wie die aktuelle Rechtslage und der politische Fortschritt aussieht. Da Julian, Pascal und Matthias allesamt auch in der Branche arbeiten, geben sie zudem Insights aus der Cannabis und CBD Industrie preis und erklären, in welchen Kontext neue Forschungen und Studien gebracht werden können. Eine spannende Beleuchtung, die einen ersten Eindruck darüber vermittelt, dass Cannabis nicht einfach abgelehnt werden kann, weil es kein Brokkoli ist.

"Instahaze" kann auf Spotify und iTunes gestreamt werden. In der vergangenen Woche wurde "13 Minutes to the Moon" vorgestellt.