Neben Stephan Schäfer, dem neuen Geschäftsführer Inhalte & Marken der Mediengruppe RTL Deutschland, feierte auch der neue Vox-Geschäftsführer Sascha Schwingel seine öffentliche Premiere bei den Screenforce Days 2019 und es war kein leiser Auftritt. Der Sender mit der roten Kugel gehöre bereits zu den Top 3 der Privatsender beim Gesamtpublikum. Nun wolle man auch in der jüngeren Zielgruppe (14-49) unter die Top 3 kommen. Wie einst schon sein Vor-Vorgänger Frank Hoffmann, bläst Schwingel erneut zum Angriff auf Sat.1. „Mit Neugier, Respekt und Mut machen wir bei Vox Programm, das unterhält, bewegt und berührt“, erklärte Schwingel. Der Sender biete Formate mit Relevanz für Herz und Kopf, erzählt mit einer eigenen Handschrift.
Als Highlights für die kommende Saison nannte Schwingel die neue und damit insgesamt vierte fiktionale VOX-Eigenproduktion „Rampensau“ mit Fritzi Bauer in der Hauptrolle, die deutsche Adaption der erfolgreichen Abenteuershow „Survivor“ und die neue Kochshow „Ready to Beef!“ mit Tim Mälzer und Tim Raue. Das Vox, das Schwingel vorfindet, ist ein anderes als das, was einst Bernd Reichart erbte. Klar: Baustellen hat auch das heutige Vox, aber dank vieler, in den vergangenen Jahren erfolgreich etablierten, Formate wird Vox in Sachen Innovationsnotwendigkeit ein Stück weit zum Opfer des eigenen Erfolges: Mit vielen wiederkehrenden Formaten wie „Grill den Henssler“, „Kitchen Impossible“, „Die Höhle der Löwen“, „Sing meinen Song - das Tauschkonzert“ oder „Wir sind klein und ihr seid alt“ gibt es weniger Druck zu Experimenten.
Eins aber wagt Vox bekanntermaßen: Mit „Survivor“ – moderiert von Florian Weber – kommt die erfolgreichste Abenteuershow der Welt nach Deutschland – und das Genre erstmals zu Vox. Ein Selbstläufer ist das nicht. Zweimal schon wurde genau das probiert und scheiterte. „Rampensau“ wird die insgesamt schon vierte Vox-Serie. Die zehnteilige Serie mit Jasna Fritzi Bauer ist wird seit drei Wochen gedreht. Im Bereich Non-Fiction hat sich Vox ganz frisch - so frisch, dass es nicht mal im Trailer der Screenings auftaucht - die Rechte an einer weiteren Generationen-Doku gesichert. In der Adaption des britischen Formats „Lodgers & Old Codgers“ werden junge Erwachsene, die verzweifelt nach einer bezahlbaren Wohnung suchen, und Senioren, die alleine in häufig viel zu großen Wohnungen oder Häusern leben, zusammengeführt.
Der neue Vox-Chef Sascha Schwingel ist "Ready to beef" und will Sat.1 überholen.
In der neuen Show „Ready to Beef!“ wird Tim Mälzer zusammen mit seiner Hass-Liebe Tim Raue antreten – Mälzer als Gastgeber und Moderator, Raue als Juror und zwei Spitzenköche und ihre Teams gegeneinander und für ihre jeweilige Kochphilosophie. Und sonst? In der nächsten Staffel von „Die Höhle der Löwen“ werden erstmals abwechselnd sieben Investoren um den besten Deal kämpfen: Frank Thelen, Judith Williams, Ralf Dümmel, Carsten Maschmeyer, Dagmar Wöhrl, Georg Kofler und Neu-Löwe Nils Glagau. Die US-Serie „The Good Doctor“ geht in die nächste Staffel und am Samstagabend gibt es neue, vierstündige Vox-Dokumentationen, die sich in diesem Jahr u.a. mit den Thema 30 Jahre Mauerfall und mit einem der erfolgreichsten Sänger und Entertainer Deutschlands, Udo Jürgens, beschäftigen werden.
Viel Kontinuität und ein großes Experiment also. All die vorgestellten Programme für die kommende Saison sind schon geplant worden bevor Sascha Schwingel offiziell an Bord war. Damit bleibt es spannend abzuwarten, was der ausgewiesene Fiction-Experte und langjährige Produzent im kommenden Jahr für Akzente setzen wird - und nächsten Sommer nicht die geerbte sondern selbst geprägte Programmplanung präsentiert. Mit dem Ziel, Sat.1 zu überholen, hat sich Sascha Schwingel schon einmal ambitionierte Ziele gesetzt.