Olaf Schröder© Constantin Medien/Nadine Rupp
Sport1-Chef Olaf Schröder, der seit wenigen Wochen auch Vorstandsvorsitzender des Mutterkonzerns Constantin Medien ist, hat das schwache Abschneiden der deutschen Vereine in den internationalen Wettbewerben kritisiert. "Die wirtschaftlichen Ansprüche der Vereine in Bezug auf Einnahmen durch TV-Rechteverkauf sind in einem stetigen Wachstum und stehen nicht im Verhältnis zu den wirklichen sportlichen Leistungen der deutschen Teilnehmer im Europapokal, die für eine Refinanzierung der Rechte für TV-Sender notwendig sind", sagte Schröder der "Sport Bild". Diese beiden Faktoren klafften derzeit "extrem auseinander". In dieser Saison überträgt Sport1 noch die Europa League im Free-TV - es wird allerdings vermutlich die letzte Saison sein. Gerüchten zufolge soll fortan Nitro die Rechte halten. Bestätigt ist bislang nur, dass die Pay-TV-Rechte von Sky zu DAZN übergehen werden (DWDL.de berichtete).

DAZN© Perform Group
DAZN will in den nächsten Jahren eine kritische Größe auf dem deutschen Markt erreichen. "Wenn wir innerhalb von mindestens fünf Jahren fünf Prozent der Haushalte mit Internetanschluss erreichen, sind wir in einer guten Position. Danach würden wir wahrscheinlich ein signifikantes Wachstum sehen, weil DAZN dann bereits in den Haushalten etabliert wäre", sagte DAZN-CEO James Rushton dem "Horizont". Den Markt hält er noch nicht für übersättigt: "Schaut man sich den Pay-TV-Markt an, sieht man, dass locker noch Platz ist für einen weiteren Player wie DAZN. Wir gehen aggressiv vor beim Rechtekauf und ich will gar nicht bestreiten, dass wir ein disruptives Unternehmen sind. Aber aus Kundensicht ergänzen wir den existierenden Markt." Im Vergleich zum Ausland stellt Rushton übrigens einen Unterschied bei den Fans fest: "In Deutschland springen uns während des Registrierungsprozesses wesentlich mehr Nutzer ab als in anderen Märkten. Das liegt daran, dass die deutschen Konsumenten vorsichtiger in Bezug auf ihre Daten sind."

Champions League© ZDF/Marianne Mueller
Einmal Dortmund, zweimal Bayern - so startet das ZDF in seine letzte Champions-League-Saison. Am vierten Spieltag werden die Mainzer allerdings erstmals auf ein Spiel des Wettbewerbs-Neulings RB Leipzig setzen. Wie das ZDF mitteilte, gibt es am Mittwoch, den 1. November die Übertragung der Partie zwischen dem FC Porto und RB Leipzig aus dem Estadio do Dragao zu sehen. Der Sender hat sich damit gegen das zeitgleich stattfindende Spiel zwischen Dortmund und Apoel entschieden, das damit exklusiv im Pay-TV bei Sky gezeigt wird. Am dritten Spieltag der Gruppenphase wird derweil das Spiel des FC Bayern München gegen Celtic Glasgow vom ZDF übertragen.

Sport in Zahlen

RTL© RTL
RTL war am Sonntag mit gleich zwei Sport-Events erfolgreich: Nachdem man beim WM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und Aserbaidschan zunächst noch dem "Tatort" Vorrang gewähren musste, sicherte sich der Kölner Sender mit der zweiten Halbzeit den Tagessieg. 9,73 Millionen Zuschauer ließen den Marktanteil auf stolze 32,2 Prozent steigen, in der Zielgruppe wurden ab 21:49 Uhr im Schnitt 29,7 Prozent erzielt. Zu früher Stunde punktete der Kölner Sender zudem mit der Formel 1: Den Großen Preis von Japan verfolgten ab 7:00 Uhr durchschnittlich 2,19 Millionen Zuschauer, sodass der Marktanteil auf stolze 37,4 Prozent anzog. Die Reichweite fiel damit ähnlich hoch aus wie vor einem Jahr. Hinzu kommen noch einmal 290.000 Zuschauer, die sich für Sky entschieden. In der Zielgruppe lag der Marktanteil dort bei 5,6 Prozent.

Sport1© Sport1
Sport1 hat am Sonntag mit dem Regionalliga-Spiel zwischen Oberhausen und Uerdingen starke Quoten eingefahren: 310.000 Zuschauer sahen ab 13:40 Uhr die Live-Übertragung im Anschluss an den "Doppelpass". Das entsprach einem sehr guten Marktanteil von 2,1 Prozent beim Gesamtpublikum. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden immerhin 1,5 Prozent erzielt. Damit ließ die Fußball-Regionalliga die ersten Ligen im Eishockey und Basketball klar hinter sich: Das DEL-Spiel zwischen Ingolstadt und Köln brachte es im Anschluss noch auf 200.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 0,7 Prozent in der Zielgruppe, ehe das Aufeinandertreffen von Ludwigsburg und Frankfurt in der Basketball-Bundesliga gerade mal noch 50.000 Zuschauer vor dem Fernseher hielt. Mehr als ein mickriger Marktanteil von 0,1 Prozent war damit nicht zu holen.

Was noch zu sagen wäre...

"Unsere Priorität lag eindeutig darauf, die UEFA Champions League ab der nächsten Spielzeit erstmals exklusiv ins Pay-TV zu holen."
Sky zum Verlust der Europa-League-Rechte an DAZN