Bundesliga© DFL
Mit Blick auf die bevorstehenden Bundesliga-Verhandlungen besteht das Bundeskartellamt offenbar darauf, dass weder ein klassischer Pay-TV-Sender noch ein Streamingdienst alleine sämtliche Übertragungsrechte erwerben können. Das geht aus einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" hervor. Sollte Sky als traditioneller TV-Sender alle vier ausgeschriebenen Pakete erwerben, fordern die Aufseher, dass dann zwei dieser Pajete zugleich für Streamingdienste angeboten werden müssten, welche die Spiele dann parallel ebenfalls live übertragen würden. "Die DFL muss ein Ver­mark­tungs­mo­dell vor­le­gen, das den Wett­be­werb zwi­schen ver­schie­de­nen An­bie­tern er­mög­licht. Ein Mo­no­po­list hät­te kaum An­rei­ze, die Qua­li­tät der Be­richt­er­stat­tung zu ver­bes­sern und das In­no­va­ti­ons­po­ten­ti­al ins­be­son­de­re des In­ter­nets aus­zu­schöp­fen", sagte Kartellamtschef Andreas Mundt der "FAZ". Umgekehrt gilt: Sollte ein Streamingdienst alle Rechte kaufen, müsste mindestens eines davon an einen Bezahlsender mit Satelliten- und Kabelzugang gehen. Unklar bleibt allerdings, wie genau die Rolle von Sky zu definieren wäre - immerhin betreibt das Unternehmen neben dem klassischen Sendergeschäft auch den Internetdienst Sky Ticket. So oder so: Nach dem Verlust der Champions League steht Sky beim Bundesliga-Poker unter Zugzwang, was - so die Hoffnung vieler Fußball-Verantwortlicher - die Preise nach oben treiben könnte.


Nations League© UEFA
Einige Fragezeichen gibt es derzeit auch noch bei der Nations League der UEFA. Deren Rechte für 2020/21 liegen eigentlich bei ARD und ZDF, doch durch die Aufstockung von Dreier- auf Vierer-Gruppen ist laut "Sportbuzzer" ein neuer Poker entstanden. Von den insgesamt sechs Spielen der deutschen Nationalmannschaft will RTL offenbar zwei live übertragen und bietet den Öffentlich-Rechtlichen offenbar einen Tausch an. Einem "Sport-Bild"-Bericht zufolge will der Privatsender zwei Freundschaftsspiele, deren Rechte man besitzt, gegen die beiden zusätzlichen Nations-League-Spiele eintauschen. ARD und ZDF wollen den Wettbewerb jedoch angeblich gerne alleine übertragen. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Sicher ist nur, dass die Vorrunden-Partien im September, Oktober und November über die Bühne gehen werden.

ProSieben Maxx - Follow Your Instinct© ProSieben Maxx
Die Übertragung der Rugby-WM war für ProSieben Maxx im vorigen Jahr ein schöner Quoten-Erfolg. Jetzt wird der Privatsender auch sämtliche Spiele der inoffiziellen Rugby-Europameisterschaft zeigen. Frankreich, Schottland, England, Italien und Irland wollen Titelverteidiger und Rekordsieger Wales beim "Six Nations"-Turnier vom europäischen Rugby-Thron stoßen. ProSieben Maxx und ran.de übertragen ab 1. Februar samstags zwei Partien ab 15:00 Uhr sowie sonntags eine Partie ab 15:55 Uhr live. Mitte März stehen schließlich die finalen Duelle an. Kommentiert und eingeordnet werden die Spiele von Jan Lüdecke sowie Manuel Wilhelm und Simon JungNeben dem "Six Nations" hat sich 7Sports, die Sport-Business-Unit von ProSiebenSat.1, auch die Rechte an der "World Rugby Sevens Series" gesichert. Diese ist schon ab dem kommenden Samstag bei ran.de zu sehen.

hr-fernsehen© hr
Zum Start der Bundesliga-Rückrunde baut das HR Fernsehen die Montags-Ausgabe von "Heimspiel!" um. Von dieser Woche an ist das Format wöchentlich um 21:30 Uhr in der ARD-Mediathek sowie um 23:15 Uhr im HR Fernsehen zu sehen. Die Sendung wandelt sich zum Fußball-Talk, der aus der Pilsstube "Zur Post" in Frankfurt-Eschersheim. Mit jeweils zwei Gästen soll vor allem über Eintracht Frankfurt diskutiert werden. Beiträge und Showelemente sollen ebenso für Abwechslung sorgen wie überraschende Einwürfe der Kneipenwirtin Biggi. Neu sind auch die Moderatoren-Duos: Den Auftakt am 20. Januar machen Sebastian Rieth und Janine Hilpmann, eine Woche später gehen Markus Philipp und Nicole Rautenberger an den Start. 

DAZN© DAZN
DAZN arbeitet neuerdings auch mit dem Zahlungsanbieter Klarna zusammen. "Wir möchten, dass Sportfans auf DAZN jederzeit schnell, intuitiv und reibungslos unsere Livesport-Inhalte abrufen können. Dazu gehört auch ein unkomplizierter Bezahlvorgang", so Thomas de Buhr, Executive Vice President DACH bei DAZN. "Mit Klarna haben wir den idealen Wachstumspartner gefunden, der, wie wir, die Bedürfnisse der Nutzer in den Vordergrund stellt." Anfang 2019 konnte das schwedische Unternehmen eigenen Angaben zufolge weltweit über 60.000 neue Händler für sich gewinnen, sodass mittlerweile über 190.000 Händler global mit Klarna zusammenarbeiten. 

Sport in Zahlen

ZDF Sport Extra© ZDF
Das ZDF blickt auf ein überaus erfolgreiches Wintersport-Wochenende zurück. Insbesondere Biathlon sorgte für Spitzen-Quoten: So zählte die Live-Übertragung der Herren-Staffel am Samstag ab 14:12 Uhr im Schnitt 5,13 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 33,8 Prozent beim Gesamtpublikum - jeder Dritte, der zu diesem Zeitpunkt vor dem Fernseher saß, sah also zu. Bei den 14- bis 49-Jährigen lief es mit 19,9 Prozent Marktanteil ebenfalls stark. Tolle Werte gab's auch am Sonntag für die Herren-Verfolgung, die mit 5,07 Millionen Zuschauern auf 29,2 Prozent Marktanteil kam und beim jungen Publikum starke 17,1 Prozent verbuchte. Zur Mittagszeit lockte die Frauen-Verfolgung schon 4,58 Millionen Zuschauer zum ZDF. 

Sky Sport Bundesliga © Sky
Mit mehr als 16 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hat sich die Fußball-Bundesliga am Samstag erfolgreich bei Sky zurückgemeldet (DWDL.de berichtete). Aber auch am Sonntag konnte der Bezahlsender punkten - dank freundlicher Unterstützung des Rekordmeisters. Den klaren 4:0-Erfolg des FC Bayern gegen Hertha BSC verfolgten ab 15:30 Uhr im Schnitt 1,42 Millionen Zuschauer. Das waren ähnlich viele Fans wie Tags zuvor bei Einzelspielen und Konferenz. Der Marktanteil lag in der Zielgruppe bei tollen 11,5 Prozent. Besser lief es in der laufenden Saison für ein Spiel am Sonntag um 15:30 Uhr noch nie. Ungleich geringer war dagegen das Interesse an der Begegnung zwischen Paderborn und Leverkusen, die im Anschluss nur noch auf 400.000 Zuschauer kam. Mehr als ein Marktanteil von 1,5 Prozent war hierfür nicht drin - Tiefstwert.

Was noch zu sagen wäre...

"Nicht we­ni­ge Fuß­ball­fans wür­den de fac­to ab­ge­kop­pelt wer­den, wenn nur noch reine Strea­m­ing­an­bie­ter ins Spiel kä­men."
Kay Dammholz, früherer DAZN-Manager und heutiger Inhaber der Sportmarketingagentur Sass Media, gegenüber der "FAZ"