Eurosport Olympia Tokyo 2020 © Discovery
Wie schwierig der Balanceakt zwischen den verschiedenen Olympia-Übertragungen mitunter sein kann, war am Montagmorgen bei Eurosport zu sehen. Dort verärgerte man mutmaßlich einige Fans, die das 10-Meter-Finale der Wasserspringer sehen wollten. Fünf Durchgänge hatte man schon übertragen und gerade setzten die Briten zu ihrem finalen Sprung an, da gab's bei Eurosport einen 4-minütigen Werbeblock zu sehen und im Anschluss machte man kommentarlos im Studio und dann mit einem Kanu-Wettbewerb weiter. Alle, die bis dahin zuschauten, verpassten so den knappen Olympia-Sieg der Briten, die mit nur 1,23 Punkten vor den Chinesen siegten. Es war also ein echtes Herzschlag-Finale. Rund fünfeinhalb Minuten dauerte es noch, bis es nach dem Abbruch eine Entscheidung bei den Wasserspringern gab. Kurz vor dem Abbruch erklärte der Eurosport-Kommentator noch, dass es "jetzt zur Sache" gehen werde und die Entscheidung vor der Tür stehe. Angekündigt wurde der Übertragungsabbruch on Air nicht. Auch in der kurzen "Medal Zone"-Moderatorin im Anschluss erfuhren die Zuschauenden nichts. Abgebrochen hat Eurosport die Übertragung, weil man den Lauf des Augsburger Slalom-Kanuten Sideris Tasiadis zeigen wollte. Der sicherte sich mit seinem Lauf letztlich Bronze - hier waren die Zuschauerinnen und Zuschauer bei Eurosport mit dabei. Ohne die Werbepause hätte man möglicherweise beide Entscheidungen zeigen können. Das Beispiel zeigt aber auch, wie eng der Sendeplan in Zeiten von Olympia ist. Gerade bei Eurosport, das auch immer wieder Werbung einstreuen muss.

NBA © NBA
Den Zorn zahlreicher NBA-Fans hat der Sportstreaming-Dienst DAZN in der vergangenen Woche auf sich gezogen. Ausgerechnet beim entscheidenden Spiel sechs der Final-Serie ging nämlich nichts mehr. "Ihr seid wachgeblieben für ein historisches Sportereignis und wir haben Euch enttäuscht", entschuldigte sich DAZN einige Stunden später über seine Social-Media-Accounts. Für etliche Fans zu spät. Sie monierten, nicht schon direkt nachts vom Dienst über die Hintergründe des Blackouts bei der Partie Milwaukee Bucks gegen Phoenix Suns informiert worden zu sein. Die Panne ändert aber nichts daran, dass DAZN auch in den nächsten Jahren die deutsche Fernsehheimat der NBA bleiben wird. Einen entsprechenden Vertrag hat DAZN bis 2023 verlängert. In der Regular Season will DAZN sieben Spiele pro Woche zeigen. In den Playoffs ist mindestens ein Spiel pro Spieltag geplant, die Finals werden komplett übertragen. Mit NBA TV wird zudem ein weiterer linearer Kanal aufgeschaltet. NBA TV zeigt eigens produzierte Originalsendungen, alte Classic-Spiele und das beliebte Format "NBA GameTime".

Sportschau © WDR/Herby Sachs
"So geht es nicht mehr weiter", bilanzierte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky in den "Stuttgarter Nachrichten". Er bezog sich damit auf die in den sozialen Medien geäußerte Kritik an seiner Fußball-EM-Moderatorin Jessy Wellmer. Zahlreiche Äußerungen, die im Internet gepostet wurden, seien "einfach unerträglich" gewesen. "Alle, die solche Beschimpfungen posten, sollten sich mal überlegen, wie es ihnen gehen würde, wenn sie derartigen Beleidigungen ausgesetzt wären." Kritisiert wurde unter anderem Wellmers Interview nach dem letzten EM-Spiel von Bundestrainer Joachim Löw, das die ARD-Reporterin mit der Floskel "Ende gut, alles gut" einleitete. Balkausky erklärte, dass Wellmer das gar nicht so gesagt habe, sondern eine Frage stellte, "die wohl im Lärm untergegangen ist." Kritik an der Frage, so Balkausky, sei legitim, so lange man nicht aufs Übelste beleidige und diskreditiere.

Sky Sport © Sky
Sky Sport bindet hierzulande einen neuen Cricket-Wettbewerb ein. In Großbritannien ist Cricket eine recht populäre Sportart. Spiele dauern aber bis zu fünf Tage lang. "The Hundred" ist nun ein neuer und in den vergangenen Tagen gestarteter Wettbewerb, der in den kommenden Wochen ausgetragen wird. Weil 100 Bälle gespielt werden, ist ein Match in etwa zweieinhalb Stunden vorbei. Das britische Sky Sports berichtet großflächig, auch in Deutschland sind alle 64 Partien zu sehen, allerdings nicht im linearen Programm, sondern nur in der Sky-App oder aber über den Receiver SkyQ, der seine Zuschauenden dann auf den YouTube-Stream lotst. Auch Interessierte ohne Sky-Abo sehen das Turnier auf YouTube.

TikTok © TikTok
Auf seinem TikTok-Channel zeigt Eurosport während der Olympischen Sommerspiele eine 30-minütige Live-Sendung, die von Carolin Blüchel und Fabian Pecher präsentiert wird. Neben der Live-Show sollen Nutzerinnen und Nutzer von TikTok auch mit "schrägen, lustigen, kuriosen und emotionalen" Kurz-Clips unterhalten werden. Gernot Bauer, bei Eurosport Head of Sports: "Unser Ziel mit TikTok ist es, maßgeschneiderten Content insbesondere für eine jüngere Zielgruppe zu präsentieren, bei der kommenden Generation das Thema Olympia wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken und sie für unsere Marke und das umfassende Angebot von Discovery bei Eurosport zu begeistern." Die bei TikTok Deutschland für Medienpartnerschaften verantwortliche Charlotte Kohlhas sieht ihren Dienst als "weiteres kreatives Zuhause für Sport mit einer diversen Community."

Robert Lewandowski © IMAGO / Newspix
Amazon Prime Video hat eine Dokumentation über den Fußballprofi Robert Lewandowski angekündigt. Der Film soll einen "noch nie dagewesenen Einblick in das Leben und die Laufbahn" des Stürmers des FC Bayern München geben. Zu sehen gibt es die Doku im kommenden Jahr weltweit bei Prime Video. "Die Idee hinter dieser Dokumentation ist ziemlich einzigartig und das ist einer der Gründe, warum wir uns entschieden haben, sie zu machen", sagt Robert Lewandowski selbst. "Wir möchten eine Geschichte von Höhen und Tiefen, Stärken und Schwächen ungefiltert erzählen - um die Geschehnisse so zu präsentieren, wie sie wirklich passiert sind." Neben  Lewandowski kommen auch seine Familie und Freunde zu Wort, darunter andere Fußballer, Trainer und auch weitere Sportler. Der noch unbetitelte Doku-Film wird von Papaya Films für Amazon Prime Video produziert, koordiniert von Monika Bondarowicz und Tomasz Zawiślak von Robert Lewandowskis Seite. Maciej Kowalczuk führt Regie und Kacper Sawicki agiert als Produzent.

Anna Kraft © Ruppografie / Eurosport
Sportmoderatorin Anna Kraft wechselt zur Mediengruppe RTL und wird dort künftig im Rahmen der Übertragungen von Europa League und Europa Conference League zu sehen sein. Kraft war bislang vor allem bei Eurosport zu Hause, hat im Rahmen der U21-Fußball-EM aber auch schon bei ProSieben moderiert. Weitere Karrierestationen von Anna Kraft waren auch schon das ZDF, Sat.1, Sport1 und Sky. Nun also der Wechsel nach Köln. "Anna Kraft überzeugt nicht nur mit ihrer Fußball-Expertise, sondern vor allem auch mit ihrer Authentizität und positiven Ausstrahlung. Wir freuen uns sehr, dass sie zukünftig unser Sport-Team verstärkt", sagt Stephan Schmitter, Geschäftsführer RTL News. 

Sport in Zahlen 

DTM in Sat.1 © Sat.1/Guido Engels
Für Sat.1 lief es am Wochenende mit Motorsport-Übertragungen alles andere als gut. Das DTM-Rennen vom Lausitzring am Samstag verfolgten beim Sender nur 310.000 Menschen, auf exakt diese Reichweite kam danach auch die Formel E aus London. Mit 5,7 und 5,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe war der Erfolg überschaubar, die Vor- und Nachberichterstattung lief noch schlechter. Die Rennen am Sonntag taten sich mit 4,4 (DTM) und 2,5 Prozent (Formel E) noch deutlich schwerer. Vor- und Nachberichte bei der Formel E brachten es nicht einmal auf 2,0 Prozent. 

Sport1 © Sport1
Besser lief es am Sonntag beispielsweise für Sport1, wo der neue 2. Liga-"Doppelpass" gute Quoten erzielte. 270.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen die den Fußball-Talk zwischen 11 und 13 Uhr an, schon insgesamt waren damit sehr gute 2,5 Prozent Marktanteil drin. In der Zielgruppe waren es 3,2 Prozent und bei den für den Sender wichtigen Männern zwischen 14 und 49 Jahren waren sogar 5,8 Prozent drin. 

Während Das Erste am Sonntag mit seinen Olympia-Übertragungen oft mehr als 20 Prozent Marktanteil erzielte (auch bei den 14- bis 49-Jährigen), waren die Werte bei Eurosport zwar auch gut, aber nicht ganz so berauschend. Rund 100.000 Zuschauende zählte der Sender in den Stunden zwischen 9 und 16:45 Uhr, damit kam man insgesamt auf 1,0 Prozent Marktanteil und in der werberelevanten Zielgruppe auf 1,2 Prozent. Ausbaufähig waren unterdessen auch die Quoten der European League of Football bei ProSieben Maxx. Das Match zwischen Stuttgart Surge und Cologne Centurions verfolgten im Schnitt 78.000 Menschen, bei den 14- bis 49-Jährigen kam man so auf 0,8 Prozent Marktanteil. 

Was noch zu sagen wäre...

"Ich hätte auch mal Bock, eine Redaktion zu leiten. Wenn Sky die Chefs rausschmeißt, dann wäre ich bereit zu helfen."
Jörg Dahlmann nach seinem Rausschmiss bei Sky über ein mögliches Comeback als Reporter.