UK-Update vom 11. Januar
Neuer Jesus wird gecastet, Netflix will Sky angreifen
Gemeinsam mit Andrew Lloyd Webber wird ITV1 einen Hauptdarsteller für das Musical "Jesus Christ Superstar" casten. Netflix indes ist in UK an den Start gegangen und will auch Sky Konkurrenz machen. Außerdem: BBC One sendet zu wenig Nachrichten und "Big Brother" startet deutlich schwächer.
© ITV ITV arbeitet künftig mit Andrew Lloyd Webber zusammen. Der vor allem für seine Musicals bekannte Komponist wird auf ITV1 Kopf einer neuen Castingshow sein, in der nach einem Jesus-Darsteller für die kommende Arena-Tour des Musicals "Jesus Christ Superstar" gesucht wird. Auch ein Darsteller für die Rolle des Judas soll in der Sendung bestimmt werden. Neben Lloyd Webber soll der walisische Sänger Steve Balsamo, der die Rolle des Jesus bereits 1996 spielte, in der Jury sitzen. Lloyd Webber war mit ähnlichen Shows bislang in der BBC zu sehen, die von dem neuen Format aber nicht beeindruckt war und es ablehnte.
© BBC One Freunde der Serie "Outnumbered" könnten einen Grund zu Freude haben. Während Schauspieler Tyger Drew-Honey im Dezember noch sagte, die Serie werde wohl nur noch mit Specials zurückkehren, versucht die BBC nun die Fans zu beruhigen. Entgegen mancher Berichte führe man bereits Gespräche über eine weitere Staffel der Serie, verkündete BBC-Sprecher Sam Hodges etwa per Twitter. Zuletzt war "Outnumbered", wie viele andere Serien, übrigens mit einem Weihnachts-Special zu sehen und erreichte über acht Millionen Zuschauer.
© Netflix Sky könnte auf lange Sicht einen neuen Konkurrenten bekommen. Der Abruf-Dienst Netflix, der in der vergangenen Woche im UK gestartet ist, will den Pay-TV-Betreiber über kurz oder lang angreifen, auch wenn man derzeit noch über keine Erstverwertungsrechte von Filmen verfügt. Dabei muss es aber nicht bleiben - jeder würde mehr Wettbewerb für Sky befürworten, so Netflix. Das große Maß an exklusiven Film-Rechten, das Sky genießt, ist bereits Teil einer Untersuchung der Wettbewerbshüter. Zunächst aber scheint Amazon den neuen Dienst zu fürchten: Pünktlich zum Start von Netflix hat LoveFilm einen neuen Streaming-Tarif eingeführt, der mit £4.99 genau ein Pfund unter dem Netflix-Preis liegt.
© BBC One BBC One wird bereits in diesem Monat eine Neuauflage der Show "Room 101" starten. Ab dem 20. Januar wid die Sendung immer freitags um 20:30 Uhr mit dem neuen Moderator Frank Skinner ausgestrahlt. In der Comedy-Sendung können Prominente gehasste Dinge für den Room 101, dem nach George Orwell schrecklichsten und angsteinflößesten Ort der Welt, mitbringen. Skinner wird entscheiden, welcher gegenstand der meistgehasste ist. Die Sendung fand ihr vorzeitiges Ende im Jahr 2007, als Moderator Paul Merton die Sendung verließ.
© BBC Die BBC hat derweil ein anderes, recht kurioses Problem: Wegen der Fußball-EM und den Olympischen Spielen wird BBC One in diesem jahr vermutlich zu wenig Nachrichten ausstrahlen. Die Anstalt hat das Kontrollgremium BBC Trust bereits darauf hingewiesen, dass die jährliche Quote von 275 Stunden Nachrichten zwischen 18:00 Uhr und 22:30 Uhr wegen der Sport-Ereignisse wohl nicht eingehalten werden könne. Demnach seien vor allem die "BBC News at 10" betroffen. BBC Trust gibt sich damit allerdings nicht zufrieden und meint, dass auch während der Events die Nachrichten noch immer oberste Priorität haben müssen. Vorsorglich wurde die Aufsicht Ofcom aber bereits gewarnt. Im vergangenen Jahr hat BBC One 278 Stunden Nachrichten zur Hauptsendezeit ausgestrahlt.
© BBC Two Die Sparbemühungen der BBC haben unterdessen ein neues Opfer gefunden. "Something for the Weekend", das immer am Sonntagvormittag ausgestrahlt wird, wird nach der aktuellen Staffel eingestellt. Das muss allerdings nicht das Ende der Sendung, in der gekocht und geuqtascht wird, bedeuten - ITV hat bereits Interesse bekundet. Dort soll die Show, kommt es in den Gesprächen zu einem Vertragsabschluss, mit gleichem Team aber unter anerem Namen fortgesetzt werden.
© Photocase/fleißiges Faultier Mit der vergangenen Staffel hat ITV1 bewiesen, dass "The X Factor" auch sehr gut ohne Cheryl Cole funktionieren kann - und doch könnte Cole, die nach ihrem Ausscheiden noch immer nicht wieder zurück ins TV gefunden hat, künftig wieder Kopf einer Jury sein. Dabei soll es sich um eine Talentshow handeln, die von Simon Cowells Firma SyCo produziert wird. Mehr als dass sie sich von "Britain's Got Talent" unterscheiden soll, ist jedoch noch nicht bekannt - genauso wenig wie der ausstrahlende Sender.
UK-Quoten-Update
© Remarkable Television/Channel 4 Reichlich unspektakulär endete am Wochenende die neue Gameshow "The Bank Job" bei Channel 4. Startete die Live-Show am Montag vergangener Woche bereits schon nur sehr mau mit 1,04 Millionen Zuschauern und 4,8 Prozent, sollte sich dies auch im Verlauf der Woche nicht deutlich bessern - immerhin schaffte man zwischenzeitlich aber, Werte oberhalb des Senderschnitts zu erzielen. Das Finale am Samstag wurde auf früherem Sendeplatz von 1,30 Millionen gesehen - der Marktanteil lag mit nur 5,3 Prozent aber auch hier wieder knapp unter dem Senderschnitt von derzeit 5,8 Prozent. Besonders schlecht sah es mit nur 4,5 Prozent übrigens am Freitag aus; hier half die Premiere von "New Girl" im Vorfeld gar nicht. Die Serie erreichte auch nur 1,22 Millionen Zuschauer bzw. 4,9 Prozent.
© Channel 5 Schon am Donnerstag meldete sich nach nur kurzer Verschnaufpause "Big Brother" im Channel 5 mit einer neuen Celebrity-Staffel zurück - der Auftakt viel deutlich schwächer aus als noch im Sommer. Waren es im August noch 5,16 Millionen, sahen nun nur noch 3,46 Millionen zu. Aber auch die reichten für den kleinen Sender noch für einen sehr guten Marktanteil von 15,8 Prozent. Dennoch: Bei den weiteren Ausgaben ließ das Interesse bereits wieder spürbar nach. Freitag waren nur noch 2,44 Millionen dabei, am Samstag waren es 1,94 Millionen. Seither taumelt die Show rund um der 2-Millionen-Marke herum.
© ITV1 "Dancing on Ice" startete am Sonntag in eine neue Staffel - übrigens mit Kati Witt als Jurorin. Der Start verlief leicht schwächer als noch 2011, mit 8,65 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 32,5 Prozent kann ITV1 dennoch sehr zufrieden sein. 6,51 Millionen interessierten sich außerdem für die Entscheidungsshow. "Sherlock" indes musste auf BBC One leicht abgeben, läuft aber mit 8,16 Millionen Zuschauern (29,0 Prozent) weiterhin sehr ordentlich. Gut verlief auch der Start der neuen Staffel von "Shameless" am Montag im Channel 4: 1,88 Millionen schalteten ein (11,5 Prozent), den zweiten Teil der Auftaktsfolge sahen am Dienstag schließlich 1,58 Millionen (9,0 Prozent).
Neuer Jesus wird gecastet, Netflix will Sky angreifen
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