The Great British Bake Off© Channel 4
Am Dienstagabend war es endlich soweit: "The Great British Bake Off" startete in die neue Staffel – auf neuem Sender und mit, abgesehen von Paul Hollywood, neuer Besetzung. Sehr viele Briten konnten sich einen "Bake Off" ohne Mel, Sue und Mary Berry offensichtlich aber nicht vorstellen und gaben der Sendung gar nicht erst eine Chance. Im Vergleich zum Vorjahr schalteten knapp vier Millionen Zuschauer weniger die erste Ausgabe ein. Übrig blieben 6,4 Millionen Zuschauer – ohne Frage weiterhin ein beachtlicher Wert, der stärkste Overnight-Wert für Channel 4 seit der Eröffnung der Paralympischen Spiele im Jahr 2012 sogar, vom alten Glanz bei der BBC ist beim Wechsel allerdings nicht viel übrig geblieben. Channel 4 erreichte einen Marktanteil von 30,4 Prozent; BBC One unterhielt im Vorjahr beinahe jeden zweiten Fernsehzuschauer. Spannend wird nun nicht nur, ob die neuen Moderatoren Noel Fieldings und Sandi Toksvig mit der Zeit noch auftauen werden, sondern auch, wie viele Zuschauer über die zeitversetzte Nutzung hinzukommen. Die war auch bei der BBC schon hoch. Die erste Ausgabe steigerte sich mit zeitversetzter Nutzung im vergangenen Jahr auf fast vierzehn Millionen Zuschauer.

The X Factor© ITV
Den Sommerurlaub haben die meisten Briten hinter sich, da kann das Fernsehen auch wieder auf die großen Marken setzen. So steht nun der Starttermin von "The X Factor" fest. Los geht es bereits am kommenden Samstag um 20 Uhr. Wie in der Vergangenheit auch, wird es zusätzlich auch am Sonntag zur gleichen Zeit sofort eine neue Folge geben. Im Anschluss an die Samstagsausgabe meldet sich unterdessen auch Jonathan Ross mit seiner Talkshow bei ITV zurück. Nicht lange wird es dauern, bis ITV es dann am Samstagabend auch wieder mit größerer Konkurrenz der BBC zu tun bekommt. Denn auch dort bereitet man sich auf den Showherbst vor und hat nun den Start von "Strictly Come Dancing" bekannt gegeben. Los geht es am 9. September, also am Samstag der nächsten Woche. Die erste Ausgabe von "Strictly Come Dancing" ist dabei wie immer aufgezeichnet und dreht sich vor allem um die Paarungen. Die Live-Shows starten vermutlich wieder einige Wochen später; im Vorjahr gingen sie Ende September los. Einen Starttermin gibt es unterdessen auch für die zweite Staffel des Überraschungserfolgs "Doctor Foster". Die Serie mit Suranne Jones wird am Dienstag, den 5. September fortgesetzt. BBC One sendet "Doctor Foster" wöchentlich um 21 Uhr.

BBC One© BBC
Vier Männer brachte Stephen Port zwischen 2014 und 2015 in seiner Wohnung in Barking um, nachdem er sie über eine Dating-App zu sich lockte. Die BBC entwickelt nun eine Serie, die auf dieser Mordserie basiert. "The Barking Murders" soll die Serie passenderweise heißen und sich auch den Familien widmen, welche die Wahrheit herausfinden wollten. Geplant sind drei Folgen, welche von Jeff Pope produziert werden. Außerdem hat die BBC mit "The Victim", einen Thriller aus Edinburgh, und "The Cry", basierend auf dem Roman von Helen Fitzgerald, zwei neue Dramen angekündigt, die in Schottland spielen. Fix ist nun auch die Rückkehr von Alan Partridge, über die wir bereits vor drei Wochen im UK-Update berichteten. Neben der neuen Serie, die sich am Brexit orientiert und im kommenden Jahr nun sogar bei BBC One laufen soll, wird es zum Ende des Jahres außerdem ein Special bei BBC Two geben. Der Sender feiert darin Partridges ersten Auftritt vor genau 25 Jahren, damals noch im Radio der BBC. Fix ist übrigens auch eine Fortsetzung von "Fleabag" (DWDL.de berichtete ausführlich).

Celebrity Big Brother 2017© Channel 5
Der Große Bruder ist angezählt: Der aktuelle Channel-5-Boss Ben Frow hat sich im Rahmen des Edinburgh TV Festivals auch über die Mutter aller Realityshows geäußert und war dabei erstaunlich offen. Er sei viel glücklicher über einen Sender, auf dem "Big Brother" nicht laufe, erklärte Frow, und verwies darauf, dass der Zuspruch längst gesunken ist und er lieber eigene Formate auf seinem Sender sehen wolle. "Big Brother" hatte Channel 5 ja einst von Channel 4 übernommen, nachdem die Sendung dort eingestellt wurde. Der aktuelle Vertrag mit EndemolShine läuft noch bis ins kommende Jahr hinein und sieht zwei Promi-Staffeln sowie eine reguläre pro Jahr vor. Die Quoten sind in dieser Zeit aber immer weiter gesunken, zuletzt musste sich Channel 5 auch dem eigentlich kleineren ITV2 geschlagen geben, das mit der Realityshow "Love Island" auftrumpfte.

ITV2© ITV
Dort, bei ITV2, hat man nun Blut geleckt und bereits zwei neue Datingshow angekündigt. "Dress To Impress" heißt eines dieser Formate. Darin kämpfen drei Teilnehmer um die Gunst eines modebewussten Singles und müssen diesen in verschiedenen Style-Challenges und Bummel-Erlebnissen überzeugen. "Dress To Impress" startet am kommenden Montag. In "Survival of the Fittest", der zweiten neuen Datingshow, leben etliche Singles in der südafrikanischen Savanne und treten in einem Geschlechterwettkampf gegeneinander an. Doch damit nicht genug, denn abseits dieser Wettkämpfe soll es auch immer wieder romantische Dates geben, welche die Loyalität zum eigenen Team auf die Probe stellen sollen. Hinter "Survival of the Fittest" stecken die Macher von "Love Island". Davon gibt es übrigens nun auch ein kleines Spin-Off. In der vor wenigen Wochen beendeten Staffel entwickelte sich nämlich eine Bromance zwischen Kem Cetinay und Amber Davies, die ITV2 nun weiter mit der Kamera begleiten möchte. "Chris & Kem: Straight Outta Love Island" ist als zunächst zweiteiliges Format angelegt und begleitet beide beim Wiedersehen im echten Leben. Wann das Format laufen soll, ist noch nicht bekannt.

Sky© Sky
Bekannt wurde Steve-O einst bei "Jackass", nun bekommt er eine neue Sendung beim Bezahlsender Sky1. Steve-O wird nämlich die neue Actionshow "Revolution" präsentieren, mit der Sky1 den unter anderem von "Ninja Warrior" ausgelösten Trend zu Challenge-Shows aufgreift. Abseits dessen macht Sky in diesen Tagen einige Schlagzeilen mit der Ausspeisung des rechtsgerichteten amerikanischen Nachrichtensenders Fox News. Der war über Sky bislang auch für britische Zuschauer zu sehen – bis zum gestrigen Dienstag. Nach fünfzehn Jahren wurde die Verbreitung des Senders, der immer wieder auch gegen die Richtlinien des Ofcom verstieß, in Großbritannien eingestellt. Bei 21st Century Fox argumentiert man damit, dass Fox News ohnehin nur gut 2.000 Briten am Tag erreichte und nicht mehr ins Portfolio von Sky passe. Naheliegend ist aber auch, dass es eine Aktion ist, um die umstrittene Komplettübernahme von Sky durch 21st Century Fox durchzubekommen, auch wenn Fox dies bestreitet.