BBC / ITVNachdem es schon viele Gerüchte gegeben hatte, haben die BBC und ITV nun einen gemeinsamen Streamingservice für Großbritannien angekündigt, um US-Diensten wie Netflix und Prime Video nicht das Feld zu überlassen. Der gemeinsame Dienst wird BritBox heißen und soll im Laufe des zweiten Halbjahres starten. Unter dem Namen BritBox betreiben BBC und ITV bereits heute einen Streamingdienst, dieser ist allerdings nur in den USA und Kanada verfügbar. Die neue britische Plattform sollen auch weiteren Partnern offenstehen. Man werde mit den Regulierungsbehörden und der gesamte Branche über die Pläne sprechen, heißt es von den beiden Unternehmen. Inhaltlich soll es bei dem neuen BritBox eine große Anzahl von britischen Inhalten zu sehen geben, hinzu kommen Eigenproduktionen nur für die Plattform. Über die Preisgestaltung könne man noch keine Angaben machen, jedoch werde BritBox "wettbewerbsfähig" sein.

ITV – Carolyn McCall© easyJet/ITV
Keine Frage, BBC und ITV meinen es mit ihrem Angriff auf die US-Dienste ernst. Gut möglich, dass die beiden Sender ihre Inhalte künftig nicht mehr bei Netflix oder Prime Video lizenzieren werden. ITV-Chefin Carolyn McCall (Foto) sagt: "BritBox wird die Heimat der britischen Kreativität sein. Es wird dort das Beste der Vergangenheit sowie die besten Inhalte von heute zu sehen geben, außerdem investieren wir in der Zukunft auch in neue britische Inhalte." BBC-Generaldirektor Tony Hall ergänzt: "Ich freue mich sehr, dass BBC und ITV hier an etwas wirklich Besonderem arbeiten. BritBox wird ein neuer Streaming-Service, der den britischen Zuschauern die besten Inhalte liefert. Es ist eine aufregende Zeit für die Zuschauer."

Foto: Photocase/derfabseITV hat sich die Ausstrahlungsrechte an der spanischen La Liga gesichert und zeigt bereits seit dem vergangenen Wochenende Spiele beim kleinen Männersender ITV4. Pro Spieltag wird man ein Match zeigen, hinzu kommt eine Highlight-Sendung, die immer Mitte der Woche zu sehen sein wird. Der Deal gilt vorerst bis zum Ende der Saison und trifft vor allem den Streamingdienst Eleven Sports hart, der zuletzt ins Straucheln kam und etliche Rechte abgeben musste - die spanische Liga hält man allerdings noch immer. Durch den Deal mit ITV dürfte es für den Dienst schwieriger werden, Kunden zu bekommen. ITV-Sportchef Niall Sloane sagt: "Das ist eine gute Nachricht für Fußball-Fans, die im Free-TV die besten Spieler von einigen der besten Klubs der Welt sehen können." Die La Liga wird damit auf einen Schlag verfügbar in 27 Millionen TV-Haushalten, damit erweitert man die Sichtbarkeit. 2018 beendete Sky nach 20 Jahren die Partnerschaft mit der Liga.

BBC Scotland© BBC Scotland
Am Sonntag ist der neue Sender BBC Scotland gestartet, in den die BBC insgesamt 32 Millionen Euro investiert hat. Und schenkt man dem Unternehmen Glauben, war es ein sehr erfolgreicher Start - die BBC selbst spricht von "Rekordzahlen". So liefen fünf der zehn meistgesehenen Formate in Schottland beim neuen Sender, darunter die Sitcom "Still Game", zwei Episoden von "A Night At The Theatre", "Burnistoun Tunes In" und "The People’s News". Über den gesamten Premierenabend betrachtet holte der neue Sender rund 13 Prozent Marktanteil und lag damit nur hinter BBC One und ITV1. Steve Carson, Head of Multi-platform Commissioning BBC Scotland, sagt: "Das war ein starker Start für den neuen Sender. Wir freuen uns, dass die Zuschauer während unseres Eröffnungsabend in so großer Zahl zu uns gekommen sind. Unser Ziel ist es, einen Kanal aufzubauen, der durch relevante und fesselnde Inhalte mit dem Publikum in ganz Schottland in Kontakt steht." Man wisse, dass die Ratings nun erst einmal zurückgehen würden, durch den Start sei man aber sehr ermutigt.

Brexit© DWDL/Pohlig
Über die Auswirkungen des Brexits auf die TV-Branche haben wir an dieser Stelle schon öfters berichtet, aber auch die britischen Verlage dürfte der Austritt aus der EU treffen. Wie der Deutschlandfunk nun berichten, horten die Verlage bereits Farbe und Papier, um mögliche Engpässe bei einem ungeordneten Brexit überbrücken zu können. "Die Unternehmen bereiten sich seit Monaten auf ein No-Deal-Szenario vor", zitiert der Deutschlandfunk Ellen Daniels vom Branchenverband BCF. Charles Jarrold vom Printverband BPIF sagt derweil, es gebe eine große Verunsicherung über den "gesamten Ablauf". Niemand wisse, wie der ganze Brexit-Prozess ausgehen werde. Auch beim Magazin "Monocle" hat man demnach schon Vorkehrungen getroffen. Chef Tyler Brûlé lässt das Magazin inzwischen in Niedersachsen drucken und nicht mehr in Großbritannien.

Ofcom© Ofcom
Und auch bei der Ofcom stapeln sich Anfrage von betroffenen Medienunternehmen zum bevorstehenden Brexit. Die Regulierungsbehörde hat daher nun ein Dokument mit den wichtigsten Fragen und Antworten rund um den Brexit veröffentlicht. Sollte die Regierung in London eine "implementation period" mit der EU verhandeln, würden vorerst alle Regelungen auf dem Medienmarkt so bleiben, wie sie sind. Unternehmen müssten sich also nicht schnell eine Lizenz in einem EU-Land holen - was allerdings schon viele große Medienkonzerne gemacht haben, selbst die öffentlich-rechtliche BBC beschäftigt sich mit konkreten Plänen (DWDL.de berichtete).

Simon Cowell© FOX
Das britische Castingshow-Format "Got Talent" ("Das Supertalent") bekommt bald auch einen Ableger in China. Syco Entertainment, Fremantle und Hunan TV wollen die Show ins Reich der Mitte bringen. Die 13-teilige erste Staffel, deren chinesischer Titel übersetzt "World’s Got Talent" heißt, startet im April. Der Clou: Die Show bringt Kandidaten aus mehr als 30 "Got Talent"-Ablegern auf der ganzen Welt zusammen, die dann gegeneinander antreten. Erschaffen wurde "Got Talent" einst von Simon Cowell. "Dieses Format hat bereits ein weltweites Publikum von fast einer Milliarde Menschen unterhalten. Wir freuen uns, dass Hunan TV diese aufregende Produktion mit unseren Fremantle-Partnern in Auftrag gegeben hat", sagt Abi Doyle, Vizepräsident für internationale Produktionen bei Syco.

Fleabag© Amazon
Wöchentlich eine neue Folge statt Binge-Watching. Die BBC hat bekanntgegeben, wann die neue Staffel von "Fleabag" starten wird - und ähnlich wie zum ersten Durchlauf setzt man auf eine wöchentliche Ausstrahlung. Die neuen Folgen werden ab dem 4. März immer montags ab 22:35 Uhr bei BBC One zu sehen sein, die neue Staffel von "Fleabag" läuft damit also im neuen "jungen Programmblock", in dem die BBC Inhalte von BBC Three zeigt. In der Staffel neu mit dabei sind unter anderem Dame Kristin Scott Thomas ("Bitter Moon", "Der englische Patient") und Fiona Shaw ("True Blood", "Harry Potter"). Hauptdarstellerin Phoebe Waller-Bridge, die die Serie auch erfunden hat, wird natürlich ebenfalls wieder zu sehen sein.