Dispatches© Channel 4
Die konservative Partei hat Mitglieder suspendiert und Untersuchungen eingeleitet, nachdem Channel 4 in seinem Investigativ-Magazin "Dispatches" über Islamophobie innerhalb der Partei berichtet hatte. So machten die Journalisten islamophobe Posts in Facebook-Gruppen der Partei öffentlich. Einige der Beiträge stammen demnach von Mitgliedern, die sich als Unterstützer führender Abgeordneter ausgeben, darunter Boris Johnson. Die Partei erklärte, dass man einzelne Mitglieder aufgrund von Ermittlungen zu dem Thema suspendiert habe. "Diskriminierung oder Missbrauch jeglicher Art ist falsch und wird nicht toleriert." Gleichzeitig stellte man klar, dass die Facebook-Gruppen nicht offiziell von der Partei betrieben worden sind. Eine nun auch veröffentlichte Studie des Muslim Council of Britain hat außerdem ergeben, dass die Berichterstattung über Muslime meist negativ ist. Demnach berichtet die "Mail on Sunday" öfters als alle anderen negativ über Muslime.

Johnson und Hunt© ITV
Bei ITV ist am Dienstag das erste direkte TV-Duell zwischen Boris Johnson und Jeremy Hunt zu sehen gewesen. "Britain’s Next Prime Minister" sahen sich im Schnitt 4,3 Millionen Menschen an, kein anderer Sender hatte zur dieser Zeit mehr Zuschauer. Nur die Dauer-Soap "Emmerdale" hatte am Dienstag im Vorfeld noch ein paar mehr Zuschauer. Mit dem Ergebnis kann man bei ITV sehr zufrieden sein, auch wenn möglicherweise noch ein wenig mehr drin gewesen wäre. Schließlich war es das erste Aufeinandertreffen der beiden konservativen Politiker im TV. Eine BBC-Debatte im Juni, an der mehrere Tory-Politiker, die damals noch im Rennen waren, teilgenommen haben, erreichte mehr als fünf Millionen Zuschauer. Sky News wollte in den vergangenen Wochen ebenfalls ein TV-Duell zwischen Johnson und Hunt veranstalten, Johnson weigerte sich aber. 

Ofcom© Ofcom
Die Medienaufseher der Ofcom haben ein neues Gesetz gefordert, damit die öffentlich-rechtlichen Inhalte der Public Service Broadcaster (u.a. BBC, ITV und Channel 4) nicht in den Tiefen der (S)VoD-Plattformen von Sky oder auch Virgin Media untergehen. Durch das neue Gesetz sollen diese Inhalte in den Diensten prominent angezeigt werden. Die bisher geltenden Gesetze sichern den Sendern nur einen prominenten Platz in den EPGs zu, nicht aber bei Streamingdiensten oder auch auf Smart-TV-Geräten. Die Ofcom spricht von einem "entscheidenden Stadium" und einer "beispiellosen Konkurrenz durch weltweite On-Demand- und Internetdienste". Ein von der Regierung eingebrachtes Gesetz würde aber gerade Netflix und Amazon nicht dazu zwingen, Inhalte von britischen Sendern besser zu ranken, weil diese Unternehmen nicht unter Ofcom-Lizenz agieren. Bei Sky hält man nichts von einem möglichen neuen Gesetz. Man mache bereits heute Inhalte von den Rundfunkanstalten gut sichtbar. "Die Regierung sollte nicht versuchen, weiter zu regulieren, sondern die Wettbewerbsbedingungen mit anderen Plattformen abzustimmen", so Stephen van Rooyen, CEO von Sky UK & Ireland. In einer gemeinsamen Erklärung haben BBC, ITV, Channel 4, Channel 5, S4C und STV die Empfehlung der Ofcom begrüßt. 

ITV2© ITV
Die frühere Gameshow "Supermarket Sweep" feiert bald ein Comeback. Die Fremantle-Tochter Thames wird eine neue Staffel für ITV2 produzieren, insgesamt 20 einstündige Folgen sollen entstehen und in der Primetime ausgestrahlt werden. Die Show lief zwischen 1993 und 2001 bei ITV, 2007 gab es ein kurzes Comeback. Während die Gameshow damals von Dale Winton moderiert wurde, der 2018 aber überraschend verstarb, wird die Neuauflage von Rylan Clark-Neal präsentiert. Clark-Neal wurde 2012  Fünfter bei "The X Factor" und gewann später "Celebrity Big Brother". "Supermarket Sweep" ist das Show-gewordene "Super Toy Race", nur eben in einem Supermarkt. Verschiedene Teams müssen Fragen und Spiele meistern, um Zeit zu gewinnen. Am Ende rennen sie mit einem Einkaufswagen durch einen Supermarkt und sammeln möglichst viele und teure Gegenstände ein. Das Team mit dem größten Einkaufswagen hat am Ende die Chance auf einen Geldgewinn. 

Rylan Clark-Neal© BBC
Rylan Clark-Neal wird demnächst wohl öfters im TV zu sehen sein, denn neben "Supermarket Sweep" und der bereits bekannten Moderation von "It takes Two" präsentiert er bald auch eine erste volle Staffel von "You Are What You Wear". Dabei handelt es sich aber nicht um ein ITV-Format, sondern um eine Sendung der BBC. In jeder Folge werden mehrere Kandidaten begleitet, die ein Fashion-Problem haben. Vor einem großen Spiegel müssen sie sagen, was sie sehen. Danach erhält die Person ein komplettes Makeover. Mehrere Stylisten und Experten entscheiden, wer sich dem jeweiligen Kandidaten annimmt, während die anderen alles sehen und kommentieren. 

Channel 4© Channel 4
Das Finale der derzeit laufenden Cricket-Weltmeisterschaft könnte im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein. Bislang liefen die Matches bei Sky und damit im Pay-TV. In Großbritannien kam es zuletzt zu verstärkten Diskussionen, weil der Nationalsport dadurch deutlich weniger Zuschauer hatte als etwa die Frauen-Fußball-WM, die allerdings auch in der BBC zu sehen war. Sollte sich England für das Finale qualifizieren, wäre eine Ausstrahlung im Free-TV wahrscheinlich. Wie der "Guardian" berichtet, soll es bereits Gespräche zwischen Sky und Channel 4 gegeben haben. Sky kündigte bereits an, dass wenn England im Finale stünde, man sicherstellen werde, dass das Spiel von einem "möglichst breiten Publikum" gesehen werden könne. Das WM-Finale steigt am 14. Juli. 

Foto: Photocase/derfabseDie Frauen-Fußball-WM ist beendet und trotz der Tatsache, dass England im Halbfinale rausgeflogen ist, konnte sich die BBC über sehr gute Quoten in den vergangenen Wochen freuen. Nun hat der Sender ein positives Fazit gezogen. 11,7 Millionen Menschen hatten sich das Halbfinale zwischen England und den USA angesehen, kein anderes Format kam in diesem Jahr auf mehr Zuschauer. Das Finale zwischen den USA und den Niederlanden erreichte immerhin 4,7 Millionen Menschen in der Spitze. Insgesamt hätten sich laut BBC 28,1 Millionen Menschen die Spiele der WM angesehen, diese Zuschauer sahen mindestens 15 Minuten oder mehr eines Spiels. Bei der WM in Kanada 2015 kam die BBC nur auf 12,4 Millionen Zuschauer insgesamt. Im iPlayer sowie bei BBC Sport verzeichnete man mit der jetzigen WM 13,1 Millionen Abrufe.