Guto Harri © GB News
Der neue Nachrichtensender GB News ist gerade einmal einen Monat on Air, doch zuletzt waren es turbulente Tage, an deren Ende zwei prominente Abgänge stehen. Programmchef John McAndrew wird den Sender ebenso verlassen wie Moderator Guto Harri. Hintergrund der Abgänge: Harri kniete in der vergangenen Woche im Rahmen einer Show nieder, um seine Unterstützung beim Kampf gegen Rassismus zu signalisieren. Von einem Teil der Zuschauenden wurde er dafür kritisiert, weshalb der Sender ihn suspendierte. GB News sprach von einem "Verstoß gegen unsere Standards". Daraufhin kündigte Harri und erklärte, GB News werde zu einer "absurden Parodie" dessen, was es eigentlich sein wollte. McAndrew erklärte vor dem Start von GB News noch, es gebe keine Pläne, "laut und spalterisch" zu sein. Mehrere Medien berichten nun, er sei schnell unter Druck geraten, sich an Kulturkämpfen zu beteiligen. Es gibt beim Sender aber auch einen Aufsteiger: Der populistische Politiker Nigel Farage präsentiert seit wenigen Tagen eine Primetime-Show beim Sender, zuvor war er nur am Sonntagmorgen zu sehen. 

Jermaine Jenas © Channel 4 Jermaine Jenas
In Deutschland hat sich die Doku "Schwarze Adler" mit Rassismus im Fußball beschäftigt. Channel 4 hat nun eine recht ähnlich klingende Doku bei Flicker Productions in Auftrag gegeben. In dem Einstünder soll es um Rassismus gehen, den Fußballer in den sozialen Netzwerken erleben. Präsentiert wird die Doku vom ehemalige Fußballprofi Jermaine Jenas. Er interviewt Fußballer und hat auch mit Menschen gesprochen, die sich rassistisch äußern. "Diese Doku ist wichtig für mich und ich arbeite schon eine Zeit lang daran", so Jenas. "Es gibt die Diskussion über Rassismus im Fußball so lange ich denken an und die Ereignisse bei der EM haben mir das Herz gebrochen." Man müsse die Trolle in den sozialen Medien zur Rechenschaft ziehen. Vielleicht hat man ja auch bei GB News Zeit, sich die Doku anzusehen. 

Bridgerton © Netflix
Die hohen Corona-Infektionszahlen machen inzwischen auch wieder der TV- und Filmbranche zu schaffen, nun hat es gleich zwei Netflix-Produktionen erwischt. So mussten zuletzt die Dreharbeiten zur zweiten Staffel von "Bridgerton" unterbrochen werden und auch ein Produktionsteam des Films "Matilda" kann vorerst nicht weiter arbeiten, ein zweites Team ist davon nicht betroffen. Im Fall von "Bridgerton" ist es schon die zweite Unterbrechung innerhalb weniger Tage, die das Team wegen der Pandemie hinnehmen muss. Bei der von Shondaland produzierten Serie gilt der Stopp für unbestimmte Zeit. 

BBC Three © BBC Three
Eigentlich sollte BBC Three im Januar des kommenden Jahres zurück ins lineare Fernsehen kommen, doch nun könnte sich das verzögern. Die Medienaufsichtsbehörde Ofcom hat nun beschlossen, eine formelle Untersuchung des BBC-Plans einzuleiten. Diese Untersuchung kann bis zu einem halben Jahr dauern - und die Bestrebungen, den Sender Anfang des kommenden Jahres als linearen Kanal zurückzuholen, erschweren bzw. verzögern. Von der BBC heißt es, man treibe die Planungen weiter voran und gehe davon aus, dass die Ofcom-Untersuchung rechtzeitig abgeschlossen werde. Die Konkurrenz und Branchenverbände hatten Bedenken geäußert, dass der auf eine junge Zielgruppe ausgerichtete Sender BBC Three anderen Kanälen Publikum kosten könnte. 

Rose d'Or 2019 / Ricky Gervais © Rose d'Or/Simon Wilkinson
Die mögliche Privatisierung von Channel 4 hat viele prominente Gegner, nun ist noch einer hinzu gekommen. Comedian Ricky Gervais ("The Office", "After Life") erklärte, der Sender sei seit fast 40 Jahren eine "Startrampe für Ideen und neue Talente". Das sei nur durch die Gemeinnützigkeit möglich gewesen, ein Verkauf würde das "zerstören", so Gervais. Auch Russell T. Davies (“"Queer As Folk", "A Very English Scandal", "Years and Years", "Doctor Who" und "It’s a Sin") sprach sich zuletzt gegen eine Privatisierung aus (DWDL.de berichtete). Darüber hinaus haben sich auch einige Branchenverbände und Organisationen, etwa die Gewerkschaft Bectu oder Directors UK, gegen eine Privatisierung ausgesprochen. 

Ofcom © Ofcom
Die Ofcom hat der Regierung eine "radikale Überarbeitung" der Gesetze empfohlen, um sicherzustellen, dass öffentlich-rechtliche Medien auch in Zukunft mit den großen Digital-Giganten mithalten können. So solle die Regierung überlegen, wie man die neuen Anbieter dazu ermutigen könne, Public-Value-Inhalte anzubieten. Die bestehenden Sender sollten verstärkt Allianzen eingehen und auch mögliche wirtschaftliche Anreize für entsprechende Inhalte sollten überlegt werden, so die Ofcom. Die Medienaufseher sprechen von der "größten Herausforderung", vor der das lineare Fernsehen stehe. 

Für Schlagzeilen weit über das Vereinigte Königreich hinaus hat die rechte Kolumnistin Katie Hopkins in den vergangenen Tagen gesorgt. Bekannt wurde sie 2007 durch "The Apprentice", in Australien sollte sie nun bei "Big Brother VIP" zu sehen sein. Daraus wird aber nichts, denn Hopkins prahlte im Netz damit, gegen die scharfen Quarantäne-Regeln im Land zu verstoßen. Daraufhin entzog Australien ihr das Visum und wies sie aus, außerdem muss die Kolumnistin 1.000 Dollar Strafe zahlen. "Sie ist eindeutig niemand, den wir auch nur eine Sekunde länger im Land behalten wollen, als wir müssen", sagte Innenministerin Karen Andrews. Zuvor hatte bereits Endemol Shine Australia den Vertrag mit Hopkins gekündigt.