Am Sonntag könnte Sebastian Vettel seinen dritten WM-Titel in der Formel 1 einfahren. Zusammen mit dem wohl endgültigen Abschied von Michael Schumacher darf sich RTL wohl noch einmal auf hervorragende Einschaltquoten beim Rennen in Brasilien einstellen. Das ist auch bitter nötig, fällt die Bilanz in diesem Jahr doch nicht ganz so gut aus wie zuletzt. Obwohl die Saison spannend war wie lange nicht mehr, spiegelte sich das in den Zuschauerzahlen der Live-Übertragungen nicht wider. Während Sky immer wieder über steigende Zahlen jubeln konnte, ging bei RTL in gleich 13 Rennen die Reichweite zurück - zum Teil sogar sehr deutlich.

 

So wie etwa beim Großen Preis von Monaco, der für gewöhnlich zu den echten Quoten-Hits einer Saison zählt. Nicht so in diesem Jahr: Mit 5,37 Millionen Zuschauern kamen im Vergleich zum Vorjahr knapp zwei Millionen Fans abhanden, auch beim Rennen in Deutschland sackte die Reichweite massiv ab. Von mehr als 7,7 Millionen Zuschauern ging es 2012 auf nur noch 5,85 Millionen nach unten. Zugleich bröckelten auch die Marktanteile um einige Prozentpunkte - und doch findet das Jammern natürlich angesichts der nach wie vor starken Zahlen - auf hohem Niveau statt. Wegzudiskutieren sind die Verluste aber dennoch nicht.

Zuschauer-Trend: Formel 1 (RTL)
Reichweite in Mio. (gesamt)

Formel 1 2011/2012

Quelle: DWDL.de-Recherche

 Und doch betrieb RTL zuletzt Schadensbegrenzung: Als sich die Aufholjagd und die mögliche Titelvereidigung des amtierenden Weltmeisters Sebastian Vettel mehr und mehr andeuteten, kam auch das Interesse manch zwischenzeitlich verloren geglaubter Fans zurück. Bei den Rennen in Südkorea, Indien und Abu Dhabi konnte RTL steigende Reichweiten verzeichnen. Besonders deutlich war das beim Abu-Dhabi-Grand-Prix der Fall, der nachmittags von 7,18 Millionen Zuschauern gesehen wurde und damit den bisherigen Saison-Rekord von Bahrain knapp überbot. Das am Abend übertragene Rennen aus den USA konnte dann noch einmal eine Schippe drauflegen.

Unterm Strich kann sich RTL also auf die Formel 1-Fans verlassen - auch wenn Traum-Reichweiten, wie sie zu Schumachers Glanzzeiten erzielt wurden, mittlerweile weit entfernt sind. Festzuhalten bleibt allerdings: Ist Sebastian Vettel erfolgreich, sind auch die Zuschauer da.